Finalfluch deutlich besiegt Spanien ist Handball-Europameister
28.01.2018, 22:02 Uhr
Titelgewinner: Die spanische Handball-Nationalmannschaft.
(Foto: REUTERS)
Deutschland-Bezwinger Spanien besiegt bei der Handball-Europameisterschaft Schweden - und damit auch seinen Finalfluch. Zunächst sieht es nicht nach einem Erfolg der alten Recken aus. Doch am Ende gewinnt die älteste Mannschaft des Turniers deutlich.
Spanien hat seinen Finalfluch besiegt und erstmals den europäischen Handball-Thron bestiegen. Der Ex-Weltmeister besiegte im Endspiel in Zagreb Schweden im Duell der Generationen mit 29:23 (12:14) und holte nach zuvor vier Finalniederlagen das lang ersehnte EM-Gold. Rekord-Europameister Schweden verpasste hingegen seinen fünften EM-Titel.
Bester Werfer der Spanier, die im entscheidenden Hauptrundenspiel Titelverteidiger Deutschland aus dem Turnier geworfen hatten, waren Ferran Sole und David Balaguer mit jeweils fünf Toren. Bei Schweden erzielte Jesper Nielsen fünf Treffer. Ein Zwischenspurt zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die Spanier einen Drei-Tore-Rückstand in eine Sieben-Tore-Führung verwandelten, sorgte für die Entscheidung. Bronze gewann Weltmeister Frankreich. Angeführt von Topstar Nikola Karabatic (neun Tore) besiegten die Franzosen Olympiasieger Dänemark in einer Neuauflage des Rio-Finals mit 32:29 (17:14).
Unbekümmerte Spielweise mit viel Leidenschaft
Trotz mangelnder Erfahrung agierten die Schweden, in deren Reihen nur ein Spieler im Alter von über 30 Jahren stand, überhaupt nicht nervös. Angetrieben vom starken Torhüter Mikael Appelgren vom deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen ging Schweden 7:4 (12.) erstmals mit drei Toren in Führung. Appelgren parierte allein in der ersten Halbzeit elf Würfe.
Die Spanier, mit einem Durchschnitt von 30,5 Jahren die älteste Mannschaft im Turnier, setzten auf ihre starke Abwehr und schnelle Tempogegenstöße. Die mit zwölf Deutschland-Legionären angetreten Schweden spielten in der ersten Halbzeit aber äußerst konzentriert und leisteten sich nur selten leichte Ballverluste. Obwohl der Ex-Weltmeister im Turnierverlauf schon drei Niederlagen kassiert hatte, erinnerte die unbekümmerte Spielweise mit viel Leidenschaft an die deutschen Sensations-Europameister von 2016. Anfangs zeichnete die Schweden das aus, was sie das ganze Turnier über getragen hatte: eine starke Abwehr sowie eine weitestgehend gute Chancenverwertung.
Nach dem Wechsel erwischten die Spanier den besseren Start und ging mit vier Toren in Folge nach längerer Zeit wieder in Führung (16:14/35.). Die Schweden fanden gegen die offensiv agierende spanische Deckung nun immer seltener Lücken, ihr Spiel wurde fehlerhafter. Zudem steigerte sich der in der 24. Minute eingewechselte spanische Schlussmann Arpad Sterbik, der erst zum Halbfinale nachnominiert wurde, immer mehr und war für die Schweden kaum noch zu bezwingen.
Spanien zog auf 20:15 (43.) davon, die Spieler auf der Bank bejubelten jeden Treffer lautstark. Schweden kam nicht mehr zurück. Beim 23:16 (50.) war das Spiel entschieden. Die Mannschaft ist nun direkt für die Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland und Dänemark qualifiziert.
Quelle: ntv.de, rpe/sid/dpa