DTM-Event in München begeistert Spengler triumphiert im Stadion
17.07.2011, 18:13 Uhr
(Foto: dpa)
Bruno Spengler gewinnt das DTM-Showrennen im Münchner Olympiastadion. Wie im Qualifying am Vortag kommt es zum Showdown zwischen ihm und dem Italiener Edoardo Mortara. Veranstalter, Teamchefs und Piloten zeigen sich begeistert vom Experiment vor insgesamt 54.000 Zuschauern.
Begeisterte Fans auf gut gefüllten Tribünen, Menschenmassen im Münchner Olympiapark und Bruno Spengler als erster DTM-Stadionkönig: Der Gang der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft zu ihren Fans mitten in die Stadt war ein großer Erfolg. Zwei Tage lang betrieb die DTM beste Werbung in eigener Sache und sorgte für viele strahlende Gesichter - bei Fans und Verantwortlichen.
"Das ist der Hammer, wenn man vor so vielen Leuten gewinnt. Das ist unglaublich, ich habe Mega-Spaß gehabt. Das war eine Riesen-Veranstaltung", sagte der kanadische Mercedes-Fahrer Spengler, für den der Erfolg im Finale gegen den starken Audi-Piloten Edoardo Mortara aus Italien ein schönes Bonbon war. Auf die Meisterschaft hat der Sieg jedoch keine Auswirkungen. So wurden für das Premierenrennen in München keine Punkte verteilt.
Olympiapark begeistert

Der anspruchsvolle Kurs machte vor allem Ralf Schumacher und David Coulthard zu schaffen.
(Foto: dapd)
"Der Weg, in die Stadt zu kommen, war richtig", sagte Hans Werner Aufrecht, Chef der DTM-Dachorganisation ITR. Insgesamt 54.000 Zuschauer bevölkerten am Wochenende den ehrwürdigen Olympiapark, der eine beeindruckende Kulisse bot. Mehr als 40.000 Fans jubelten allein am letzten Renntag den DTM-Stars und Formel-1-Pilot Nico Rosberg in seinem Silberpfeil zu. Perfekt dazu passte der erste Auftritt von BMW, die vor der eigenen Haustür ihr Auto für die Rückkehr 2012 präsentierten. "Eine bessere Choreographie hätte man sich nicht denken können", betonte Aufrecht.
Mercedes-Sportchef Norbert Haug konnte sich eine Aufnahme des Events in die Wertung zwar nicht vorstellen, war aber dennoch voll des Lobes: "Dieses Format hat Potenzial, die Mixtur ist gut." Haug schwärmte besonders vom Olympiapark: "Diese Anlage ist schon 40 Jahre alt, aber immer noch State of the Art." Für Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich war es eine ganz besondere Veranstaltung. "Es sind heute ganz viele Leute gekommen, die viel Spaß nicht nur mit dem Motorsport hatten", so Ullrich.
Schumacher und Coulthard früh draußen
Auch Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher zeigte sich begeistert: "Das war eine gelungene Veranstaltung, da können alle sehr zufrieden sein." Wie sein früherer Formel-1-Kollege David Coulthard war der Kerpener vorzeitig ausgeschieden. Schumacher krachte auf der engen Piste im Achtelfinale gegen eine Betonwand, Coulthard im Viertelfinale. Gaststar Rosberg war fasziniert, wie eng die DTM-Fahrer an den Mauern vorbeirasten.
Er selbst konnte sich bei seinem Auftritt im Formel-1-Boliden mehr Zeit nehmen und sich bejubeln lassen. DTM im Stadion findet Rosberg gut. "Es ist toll, diese Idee zu haben und das dann auch umzusetzen", sagte er: "In der Hauptsache geht es ja darum, den Zuschauern Spaß zu bereiten. Und man sieht hier, dass die Begeisterung da ist."
Aufrecht hat große Pläne
Der Italiener Mortara hatte sich am Samstag bei der "Generalprobe" im Finale noch knapp gegen Spengler durchgesetzt. Am Finaltag zog er durch Siege gegen die Mercedes-Piloten Susie Stoddart, Coulthard und Renger van der Zande erneut ins Finale ein. Spengler hatte Audi-Pilot Miguel Molina sowie die Mercedes-Kollegen Jamie Green und Christian Vietoris besiegt. Den Sieg bescherte ihm dann Mortara, der im ersten von zwei Finalläufen gegen eine Mauer prallte und aufgeben musste.
"Wir wollen die Menschen unterhalten, und nicht nur die Motorsport-Verrückten, sondern auch neue Leute", erklärte Aufrecht, der seit Jahren an dieser neuen Idee für die DTM gearbeitet hatte. "Mein Wunsch ist es, diese Art von Rennen zu etablieren, und das ist keine Vision. Und wenn es nach mir geht, soll es dann auch um Punkte gehen." Der ITR-Chef könnte eine kleine Extra-Serie um einen Stadion-Cup vorstellen - vielleicht in anderen Olympiastädten. Eventuell gibt es einen solchen Lauf ja bereits 2012 in den USA, wo Aufrecht gerne "ein oder zwei Rennen" austragen würde.
Quelle: ntv.de, sid