Sport

Bayern planen die Meisterfeier Stefan Effenberg verletzt

Der Münchner Rathaus-Balkon ist für eine spontane Titelfeier reserviert, das Bayerische Fernsehen hat gleich zwei Sondersendungen eingeplant - beim Rekordmeister FC Bayern München stehen bis auf Stefan Effenberg alle parat für den Gewinn der 18. deutschen Fußball-Meisterschaft.

Der Kapitän sorgte für einen spektakulären Paukenschlag: Effenberg spielt beim großen Bundesliga-Finale gegen Hansa Rostock nicht mit - eine Verletzung verhindert sein Abschiedsspiel im Bayern-Trikot.

„Schade für ihn“, sagte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer am Rande des DFB-Bundestages in Frankfurt, „er hätte einen schönen Abschluss verdient und auch bekommen. Wenn er nicht spielen kann, gehen wir morgen Abend eben einen trinken.“

Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte kurz vor 12.00 Uhr mittags das offizielle Bulletin geliefert: „Stefan hat eine akute Sehnenscheiden-Entzündung am linken äußeren Sprunggelenk. Ich muss ihm aus ärztlicher Sicht sowohl Training als auch Spiel untersagen“, teilte der Bayern-“Doc“ mit.

Nach zwei Spielen Denkpause wegen seiner umstrittenen Aussagen über Arbeitslose hatte Hitzfeld seinen Kapitän extra für das Saisonfinale begnadigt, um Effenberg einen „würdigen Abschied“ nach vier erfolgreichen Jahren beim FC Bayern zu gönnen.

Emotionslos reagierten die Mitspieler: „Der Ausfall von Effenberg darf uns nicht interessieren. Wir müssen das Spiel gewinnen“, rückte Nationalspieler Jens Jeremies die Prioritäten zurecht.

Effenberg zog bereits vorab eine „wunderbare“ Bilanz: „Die Mannschaft und ich persönlich haben hier in vier Jahren etwas geschaffen, was sehr schwer zu toppen sein wird. Das Größte war der Champions-League- Sieg. Das steht über allen Dingen.“ Mit einem frühen Tor wollen die in Lauerstellung liegenden Bayern die vor ihnen platzierten Konkurrenten Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen schocken.

„Das würde den Druck auf die beiden erhöhen“, weiß Hitzfeld aus Erfahrung. Nach dem Abpfiff um 17.15 Uhr soll dann wie in den vergangenen drei Jahren der Weltpokalsieger wieder ganz oben stehen.

Für Effenberg wären die Bayern kein glücklicher oder gar unverdienter Meister: „Es gibt keinen unverdienten Meister“, meinte der Kapitän.

Wenn es beim Endspurt doch nicht mehr zum Titelgewinn reichen sollte, wollen sich die Bayern wenigstens noch vom dritten auf den zweiten Rang verbessern. Aus zwei Gründen: Erstens wären sie dann sicher für die Champions League qualifiziert, zweitens würden sie mindestens 9,04 Millionen Euro an UEFA-Geldern aus dem Markt-Pool erhalten. Der Tabellendritte bekommt nur 5,17 Millionen und muss in die Champions-League-Qualifikation.

Als „Last-Minute-Meister“ gäbe es sogar den Hauptgewinn von 11,62 Millionen Euro zu feiern.

Quelle: ntv.de

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