Krise bei der Hertha Stevens bleibt "weich"
15.09.2003, 17:01 UhrDer Trainer von Hertha BSC, Huub Stevens, will vor dem nächsten Bundesliga-Spiel am Samstag beim VfL Bochum auf eine harte Welle gegenüber seinen Spielern verzichten. Während Manager Dieter Hoeneß nach der 2:3-Heimniederlage gegen Hannover 96 mangelnde Einstellung bei den Profis ausgemacht hatte, sieht der Niederländer vor allem andere Ursachen für den Abrutsch auf einen Abstiegsrang: "Das ist die Verunsicherung." Deshalb wolle er "nicht so viel drauf hauen", meinte Stevens am Montag.
Die Stimmung sei natürlich schlecht, sagte der Coach. Aber die Mannschaft ziehe zusammen mit Trainer und Vorstand. Stevens sitzt nach eigenen Angaben noch fest im Sattel, obwohl der Hauptstadtklub weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg in der neuen Saison wartet. "Ich lasse mir das eine oder andere einfallen", kündigte Stevens an.
Hoeneß will die Reaktionen der Mannschaft genau beobachten. "Wenn ich sehe, dass einer nicht mitzieht, fliegen die Fetzen", warnte der Manager nach einer Krisensitzung mit dem Mannschaftsrat die Profis. Laut Torjäger Fredi Bobic ist es für die Berliner "fünf vor Zwölf".
Dass die Neuzugänge Bobic, Artur Wichniarek und Niko Kovac noch nicht die nötige und geforderte "Winner-Mentalität" auf ihre Kollegen übertragen konnten, lässt Stevens als Argument nicht gelten: "Alle sind an dem Spiel beteiligt, nicht nur diese Drei." Seit der Aufstiegssaison 1997/98 ist Hertha nicht mehr so schlecht gestartet, damals war Trainer Jürgen Röber nur durch die vorbehaltlose Unterstützung von Hoeneß im Amt geblieben.
Quelle: ntv.de