Sparkurs muss weitergehen Stralsunder HV gerettet
05.12.2008, 10:31 UhrAufatmen beim finanziell schwer angeschlagenen Handball-Bundesligisten Stralsunder HV: Vier regionale Unternehmen gewähren dem Tabellenschlusslicht eine Bürgschaft in Höhe von 450.000 Euro. Das erklärte Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow auf einer Bürgerschaftssitzung.
"Ich bin mir sicher, dass der Stralsunder HV und vor allem auch die Spieler unter diesem Aspekt und in der Situation bereit sind und dafür kämpfen, dass der Handball in Stralsund in der Bundesliga eine Zukunft hat", sagte Badrow. Mit der Bürgschaft kann die drohende Insolvenz des mit insgesamt 815.000 Euro verschuldeten Vereins abgewendet werden.
Die Rettung in letzter Minute hat beim Verein Riesenerleichterung ausgelöst. "Das ist die positivste Nachricht der vergangenen drei Monate", erklärte Trainer Zdenek Vanek. Er kann nun mit den Planungen für die kommende Saison beginnen. "Um den tschechischen Spielmacher Milan Berka soll eine Mannschaft formiert werden, die sich mittelfristig in der zweiten Bundesliga etabliert", sagte Vizepräsident Vetter.
Spielbetrieb gesichert
Auch Torjäger Ivan Nincevic war frohen Mutes: "Das ist super, einfach perfekt." Der SHV will nun einen Kredit aufnehmen, um Altschulden zu tilgen und den Spielbetrieb zu sichern. "Das ist eine gute, solide Lösung", meinte SHV-Vizepräsident Dieter Vetter, "mit der Bürgschaft dürfte der Spielbetrieb bis Saisonende gesichert sein." Manager Jörg Dombdera sieht in der Bürgschaft aber auch eine Bürde für den SHV, der in den kommenden drei Jahren je 175.000 Euro für Tilgung und Zins aufbringen muss.
Deshalb muss der Club seinen rigorosen Sparkurs weiter fortsetzen. Wie die Ostsee-Zeitung berichtete, sollen die Spieler auf 30 Prozent ihrer Bezüge verzichten. Bis zum Montag sollen sich die Spieler entscheiden, ob sie die Gehaltseinbußen hinnehmen oder den Verein verlassen wollen. Der griechische Nationalspieler Konstantinos Chantziaras hatte die Sundstädter bereits in Richtung TSV Dormagen verlassen. Die Trennung von weiteren Leistungsträgern ist geplant. Aus Kostengründen verzichtet Stralsund bei der Fahrt zum Auswärtsspiel am Samstag beim TSV Dormagen auf eine Übernachtung.
Quelle: ntv.de