Der Zarte und der Harte Superstar James will Warriors niederringen
01.06.2016, 19:56 Uhr
Stephen Curry und LeBron James - die Superstars der Finalserie könnten unterschiedlicher kaum sein.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Die Hauptdarsteller im NBA-Finale könnten kaum unterschiedlicher sein. Stephen Curry von den Golden State Warriors ist ein schmaler Ballstreichler, LeBron James von den Cleveland Cavaliers dagegen ein echtes Kraftpaket. Nur eine Sache haben sie gemein.
Steht Stephen Curry neben LeBron James, sieht er aus wie ein Schuljunge. Schmal, weich, fast unscheinbar, ganz anders als der großflächig tätowierte vor Kraft strotzende Rivale mit den tiefen Falten und der hohen Stirn. Auch spielerisch sind die Unterschiede zwischen den weltbesten Basketballern enorm, und das macht das anstehende Finale in der Profiliga NBA aus.
Wenn beim Auftakt in der Nacht zu Freitag wie im Vorjahr Meister Golden State Warriors und Vizemeister Cleveland Cavaliers in den Kampf um die Larry O'Brien Trophy einsteigen, sind die Augen vor allem auf die beiden Hauptdarsteller aus Akron gerichtet. Das heiße Duell elektrisiert. "Ich kann das Finale kaum noch erwarten", schrieb etwa der deutsche NBA-Held Dirk Nowitzki am Dienstag bei Twitter.
Warrior Curry wie Cavalier James sind die Anführer ihrer Teams. Jederzeit in der Lage, im Alleingang für die Entscheidung zu sorgen. Im Vorjahr hatte Golden State das bessere Ende für sich, es spricht einiges dafür, dass es diesmal ähnlich läuft. Die Warriors haben eine sensationelle Hauptrunde mit 73 Siegen aus 82 Spielen hinter sich - Rekord in der seit 1946 bestehenden NBA. Fast unschlagbar war das Team aus Kalifornien, das in der vergangenen Saison seinen ersten Titel seit 40 Jahren gefeiert hatte.
"Unterschätze nie das Herz eines Champions
Sie sind der Favorit, allerdings nicht mehr so unverwundbar wie vor Monaten, das haben die Play-offs gezeigt. Erst im entscheidenden siebten Spiel schaltete Golden State die lästigen Oklahoma City Thunder aus. Mit 4:3, nach einem 1:3-Rückstand. "Unterschätze nie das Herz eines Champions", so könnte die Lehre aus der Serie lauten, passend zu ihrem Namen geben diese Warriors (Kämpfer) niemals auf. Auch die Buchmacher sehen den Meister vorn. "Das kümmert mich nicht. Underdog, Overdog, das ist doch dummes Zeug", sagte James. Vor dem Gegner hat er aber gehörigen Respekt: "Es ist ein unglaubliches Team. Hut ab."
Für Cleveland sei die Ausgangslage allerdings besser als beim 2:4 vor einem Jahr. Die Cavaliers machten es in der Meisterrunde bislang nur kurz spannend. 4:0 gegen Detroit, 4:0 gegen Atlanta mit Nationalspieler Dennis Schröder, 4:2 gegen Toronto. James, 31 Jahre alte, der Modellathlet, steht zum sechsten Mal nacheinander im Finale. Das hat seit 50 Jahren kein Spieler mehr geschafft. Zweimal gewann er mit Miami, dreimal ging er leer aus. Auf den ersten Titel mit Heimatklub Cleveland wartet James bis heute.
Der 28-jährige Curry will, dass das so bleibt. "Hoffentlich können wir es nochmal schaffen", sagte der Point Guard mit dem feinen Händchen. Curry wird im Finale wieder für Highlights sorgen, so viel ist sicher. Er streichelt den Ball wie kein Zweiter, alles sieht bei ihm leicht aus. Auch, wenn er die Gegner schwindelig dribbelt. Dreier trifft der Sohn des früheren NBA-Profis Dell Curry (51) wie im Schlaf.
Quelle: ntv.de, Uli Schember, sid