Vorm Start in die Tischtennis-Heim-WM Superstar-Sorgenkind Boll ist fit
24.03.2012, 14:33 Uhr
In der Dortmunder Westfalenhalle will Gastgeber Deutschland mindestens Silber gewinnen.
(Foto: dpa)
Einen Tag vor dem Auftakt der Team-WM in Dortmund gibt das Sorgenkind Timo Boll Entwarnung. Der deutsche Tischtennis-Superstar konnte nach überstandenen Magenproblemen wieder trainieren. Einem Einsatz des Ausnahmekönners beim WM-Start für die "Chinesen Europas" steht nichts im Weg.
Aufatmen im deutschen Tischtennis-Lager: Rekord-Europameister Timo Boll ist nach überstandenen Magenproblemen fit für den Start der Team-WM am Sonntag. "Zum Glück geht es mir heute wieder gut. Ich bin ganz optimistisch für Sonntag. Ich habe gut trainiert und kann Entwarnung geben", sagte der 31-Jährige nach einer Trainingseinheit am Morgen in der Dortmunder Westfalenhalle.
Einem Einsatz des Ausnahmespielers in den beiden ersten Duellen mit Tschechien (13.00 Uhr) und Spanien (20.00) steht daher wohl nichts im Wege. Am Freitag hatte Boll wegen Übelkeit nicht trainiert. "Ich hatte nach dem Aufstehen einen Brechreiz. Es war nur eine leichte Magenverstimmung. Vielleicht habe ich etwas Falsches gegessen, vielleicht war es ein kleiner Virus", sagte der WM-Dritte von 2011.
Boll soll die "Chinesen Europas", die im Oktober in Danzig zum fünften Mal in Serie EM-Gold gewannen, beim Heimspiel ins Traumfinale gegen die schier übermächtigen Chinesen führen. Das Quintett aus Boll, Patrick Baum, Christian Süß (alle Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland) und Bastian Steger (Saarbrücken) sei "wohl die beste Mannschaft, die wir je hatten", sagte Boll.
Umweg Achtelfinale unerwünscht
Bundestrainer Jörg Roßkopf teilt diese Einschätzung. Der 42-Jährige hofft bei der Rückkehr an die Stätte seines ersten großen Erfolges auf einen gelungenen Start. "Nach zwei Niederlagen am Sonntag bräuchten wir von einem Finale gegen China nicht mehr zu sprechen", sagte der Olympiadritte von 1996. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für das Viertelfinale und hat am Donnerstag einen freien Tag, die zweit- und drittplatzierten Teams müssen den Umweg über die Achtelfinalrunde gehen. In diesem Fall könnte es bereits vor dem Endspiel zum Duell mit Titelverteidiger China kommen.
1989, als "Rossi" mit "Speedy" Steffen Fetzner an gleicher Stelle sensationell im Doppel triumphierte und das bislang einzige WM-Gold für deutsche Tischtennis-Männer gewann, waren die beiden von den Fans auf einer Euphoriewelle getragen worden. Der Heimvorteil soll auch diesmal beflügeln: 50.000 Zuschauer insgesamt erwarten die Organisatoren an den acht WM-Tagen.
Damen haben kleinere Ziele
Das Damen-Team mit Jiaduo Wu, Kristin Silbereisen (beide Kroppach), Irene Ivancan (Berlin), Zhenqi Barthel (Bingen) und Sabine Winter (Schwabhausen) dagegen konzentriert sich unter der neuen Bundestrainerin Jie Schöpp zwei Jahre nach der überraschenden Bronzemedaille in Moskau auf das Erreichen des Viertelfinales. Eine Platzierung unter den Top 12 wäre wichtig für die Olympia-Qualifikation im Team-Wettbewerb.
"Ich versuche, den Spielerinnen nicht das Gefühl zu geben, dass sie verpflichtet sind, eine bestimmte Platzierung zu erreichen", sagte Schöpp. Die 44-Jährige hatte erst Anfang Februar Jörg Bitzigeio abgelöst, der nach atmosphärischen Spannungen auf eigenen Wunsch von seinen Aufgaben entbunden worden war.
Quelle: ntv.de, sid