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Wie im Rausch zum zehnten Cup THW Kiel verlängert Flensburgs Pokaltrauma

So sehen Pokalsieger aus.

So sehen Pokalsieger aus.

(Foto: dpa)

Hingebungsvoll, hitzig, hochklassig: Handball-Rekordmeister THW Kiel und Tabellenführer Flensburg sorgen für ein aufregendes Pokalfinale. Nach ausgeglichener erster Halbzeit spielt sich der THW in einen Rausch und schreibt Flensburgs Pokalfinaldrama weiter.

Den Erzrivalen niedergerungen, den Thron zurückerobert: Der THW Kiel hat nach drei Jahren Abstinenz und einer komplett titellosen Saison wieder den deutschen Handball-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason besiegte die SG Flensburg-Handewitt in einem hochemotionalen Finale in Hamburg mit 29:23 (13:12) und sicherte sich zum zehnten Mal den Titel.

Matchwinner: Kiels Keeper Niklas Landin zeigte Glanzparaden in Serie.

Matchwinner: Kiels Keeper Niklas Landin zeigte Glanzparaden in Serie.

(Foto: imago/Heuberger)

Einer der Kieler Matchwinner war neben dem unermüdlichen Kapitän Domagoj Duvnjak Torhüter Niklas Landin, der die Flensburger Angreifer mit spektakulären Paraden immer wieder entnervte. "Ja, das war ein überragendes Spiel", sagte Landin am Sport1-Mikrofon: "Mit diesem Sieg fällt viel Druck von uns ab, es war der erste Titel für diese neue, junge Mannschaft, das ist sehr wichtig für die weitere Entwicklung."

Landin lässt Flensburg verzweifeln

Bester Werfer des Rekord-Pokalsiegers, der das Final Four zuletzt drei Mal verpasst hatte, war Duvnjak mit sieben Treffern. Den Grundstein für den verdienten Erfolg legten die Kieler aber mit einer bärenstarken Defensive und einem überragenden Landin im Tor. In der zweiten Halbzeit berauschten sich die THW-Spieler phasenweise an sich selbst und zogen nach ausgeglichener erster Hälfte unnachahmlich davon. Für die SG trafen Rasmus Lauge, Kentin Mahe und Holger Glandorf mit jeweils vier Toren am häufigsten.

Hingebungsvoll, hitzig, hochklassig: Die 13.200 Zuschauer in der ausverkauften Barclaycard Arena bekamen von Beginn an beste Handball-Unterhaltung geboten. Die Strapazen der Halbfinalspiele vom Vortag waren den Spielern nicht im geringsten anzumerken.

Dahmke-Trick zeigt Wirkung

Das Finale begann mit einer dicken Überraschung. Kiels Coach Gislason griff tief in die Trickkiste und ließ Linksaußen Rune Dahmke zunächst als Spielmacher auflaufen - mit Erfolg. Der THW zeigte sich im Angriff variabel und narrte die Flensburger Deckung ein ums andere Mal, sodass der Rekordmeister innerhalb weniger Minuten von 1:3 (4.) auf 6:3 vorlegte.

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem vor allem die beiden Keeper Glanzlichter setzten. Während Kiels Landin, der den Vorzug vor Europameister Andreas Wolff erhielt, von Beginn an reihenweise Flensburger Großchancen vereitelte, steigerte sich auch Flensburgs Mattias Andersson bis zur Pause. Dies änderte sich im zweiten Abschnitt. Angetrieben von seinen lautstarken Fans, setzte sich der Rekordmeister schnell ab. Und wenn die Flensburger doch einmal durchkamen, parierte Landin glänzend.

So wurde das Nordduell für Flensburg eine weitere Episode einer bitteren Finalbilanz: Bei der siebten Endspiel-Teilnahme nacheinander hatte die SG bis auf 2015 immer das Nachsehen. Im sechsten Pokalfinale gegen den THW blieb Flensburg zum fünften Mal nur zweiter Sieger.

Quelle: ntv.de, Christoph Stukenbrock, sid

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