Sport

Droht der Formel 1 der Spa-Effekt? Tabakwerbeverbot kommt früher

Die Gesundheitsminister der Europäischen Union (EU) haben mehrheitlich beschlossen, das Tabakwerbeverbot für den EU-Raum spätestens zum 31. Juli 2005 durchzusetzen. Damit droht die Formel 1 von den angestammten europäischen Rennstrecken auf tabakverbotsfreie Alternativen auszuweichen. Von den 15 Mitgliedsländern stimmten 12 dafür, nur Deutschland und Großbritannien sprachen sich dagegen aus.

Das Verbot umfasst die Werbung in den Medien sowie das Sponsorentum bei Großveranstaltungen. Demnach soll der Beschluss bereits 2003 greifen, allerdings wurde eine Frist für die Umsetzung bis zum Sommer 2005 eingeräumt. Dieser Termin ist eineinhalb Jahre früher als es der Zeitplan des Automobil-Weltverbandes FIA vorsah.

Wie ernst es in der Folge um die deutschen Austragungsorte steht, bestätigt die Tatsache, dass unlängst das traditionsreiche „Berg-und Talrennen“ im belgischen Spa einfach aus dem Rennkalender gestrichen wurde. Angesichts des lapidaren Kommentars von FIA-Präsident Max Mosley dürften erst recht die Alarmglocken läuten: „Die Länder, die es eher machen, riskieren den Verlust ihres Grand Prix. Und im Fernsehen flimmern dann halt aus anderen Ländern die Tabak-Images über den Bildschirm."

Wie weit es dann wie im Fall Nürburgring um die Bedeutung eines bestellt ist, bleibt abzuwarten. Der laufende Vertrag hat noch Gültigkeit bis 2004, soll aber bis 2008 verlängert werden. Doch davon unbesehen könnte das Verbot eine Tendenz in der Formel 1 beschleunigen, die sich ohnehin immer deutlicher abzeichnet. Die „Königsklasse" des Automobilsports will zu einem Welt umspannenden Wettbewerb werden.

Das aktuelle Stichwort lautet Osterweiterung. Ab 2004 werden WM-Läufe in Bahrain und Schanghai ausgetragen. Ein Jahr später soll das Debüt in Istanbul folgen. Bei einer Aufnahme der Türkei könnten andere europäische Rennen aus dem Formel-1-Zirkus gestrichen werden. Bedroht sind vor allem Imola, Budapest oder Zeltweg.

An Bewerbern mangelt es der FIA nicht. Mehrere Länder haben ihr Interesse bekundet, darunter Argentinien, Ägypten, der Libanon und zwei Länder im Mittleren Osten. Auch Indonesien wolle ein Rennen, heißt es aus Paris, dies sei aber nicht auf der FIA-Liste.

Quelle: ntv.de

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