Heftige Strafe für frühe Aufgabe Tennisprofi Zverev leidet unter neuer Regel
23.01.2018, 12:25 Uhr
Mischa Zverev muss seine Aufgabe in der 1. Runde der Australian Open womöglich teuer bezahlen.
(Foto: dpa)
Die Organisatoren der vier großen Tennis-Turniere greifen harten durch: Wenn ein Profi in der ersten Runde eines Grand Slams aufgibt, wird das richtig teuer. Mischa Zverev ist nun der erste Spieler, den die neue Regel trifft. Doch der Deutsche wehrt sich.
Der deutsche Tennisprofi Mischa Zverev ist wegen seiner Aufgabe in der ersten Runde der Australian Open zu einer Rekord-Geldstrafe verurteilt worden. Wie nun bei dem Grand-Slam-Turnier in Melbourne mitgeteilt wurde, soll der 30-Jährige 45.000 US-Dollar zahlen wegen seiner "Erstrunden-Leistung" (Paragraf IIIG "first round performance"). Sein Preisgeld für die erste Runde hatte 47.000 US-Dollar betragen. Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann nannte die Strafe "drastisch". Mit seiner Vermutung, "da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen", sollte er Recht behalten. Das Management Zverevs kündigte Einspruch an.
Was war passiert? Der Deutsche hatte am vergangenen Dienstag in seinem Match gegen den Südkoreaner Hyeon Chung, der nach Siegen gegen Zverevs Bruder Alexander und Novak Djokovic bei den Australian Open im Viertelfinale steht, beim Stand von 2:6, 1:4 nach 48 Minuten aufgegeben. Der ältere der Zverev-Brüder klagte später über eine Knochenhautentzündung in der Schulter seines linken Schlagarmes sowie einen Fieber-Infekt. Der Viertelfinalist des Vorjahres war der einzige unter 256 Spielerinnen und Spielern, der in der ersten Einzelrunde aufgab. Vier Spielerinnen und Spieler hatten derweil bereits vor ihren Auftaktmatches zurückgezogen.
Zverev ist damit das erste Opfer einer neuen Regel, die verhindern soll, dass angeschlagene Profis nur wegen des Preisgeldes antreten und dann aufgeben. Grund dafür unter anderem: In Wimbledon hatte es im vergangenen Jahr zahlreiche Erstrunden-Aufgaben gegeben. Die nun verhängte Strafe von 45.000 US-Dollar ist die höchste, die bislang während eines Grand-Slam-Turniers gegen einen Profi verhängt wurde. Ende November 2017 hatten die Organisatoren der vier wichtigsten Turniere der Saison die Regel beschlossen. So erhalten Spieler, die innerhalb von vier Tagen vor Turnierbeginn verletzungsbedingt zurückziehen, die Hälfte des Preisgeldes für ein Erstrunden-Aus. Die andere Hälfte geht an die Lucky Loser aus der Qualifikation, die dadurch ins Hauptfeld rutschen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa