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Geldstrafe für Djokovic Thiem beeindruckt sich zum Top-Favoriten

Thiem ist bei den Männern nun der am höchsten gesetzte verbliebene Spieler.

Thiem ist bei den Männern nun der am höchsten gesetzte verbliebene Spieler.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach Serena Williams bei den Frauen rückt bei den Männern Dominic Thiem ins Viertelfinale der US Open. Die Titelchancen des Österreichers sind nach dem Aus von Novak Djokovic merklich gestiegen. Den Weltranglisten-Ersten erwartet nach seinem Fehlverhalten nun eine saftige Geldstrafe.

Nach dem Skandal um Tennisstar Novak Djokovic hat Titelkandidat Dominic Thiem seine Ambitionen bei den US Open eindrucksvoll unterstrichen. Der Weltranglisten-Dritte ließ am Montag beim 7:6 (7:4), 6:1, 6:1 gegen den kanadischen Shootingstar Felix Auger-Aliassime nach einem umkämpften Auftakt schnell keine Zweifel mehr an seinem Viertelfinaleinzug in New York aufkommen. "Am Ende ist es für mich, und ich denke auch die anderen verbliebenen Spieler, egal, ob die Big Three noch hier sind oder nicht", sagte Thiem nach seinem klar überlegenen Erfolg gegen den zu fehleranfälligen Auger-Aliassime. Jeder wolle die Trophäe, meinte Thiem. Die Sätze zwei und drei seien die besten Sätze für ihn im Turnier gewesen.

Weil der 17-malige Grand-Slam-Gewinner Djokovic am Sonntag disqualifiziert wurde, sind die Chancen des Australian-Open-Finalisten enorm gestiegen. Thiem ist nun der am höchsten gesetzte verbliebene Spieler. In der Runde der besten Acht sollte auch der australische Grand-Slam-Viertelfinaldebütant Alex de Minaur eine machbare Aufgabe für ihn sein. "Dies wird ein verrücktes Turnier mit einem verrückten Sieger", sagte Eurosport-Experte Boris Becker.

Djokovic war im Achtelfinale aus dem Turnier genommen worden, weil er aus Frust einen Ball weggeschlagen und dabei - unabsichtlich - eine Linienrichterin getroffen hatte. Aufgrund seines unsportlichen Verhaltens muss der Weltranglisten-Erste zusätzlich 10.000 US-Dollar Strafe zahlen. Auch sein gewonnenes Preisgeld in Höhe von 250.000 US-Dollar werde Djokovic verlieren, hatte der amerikanische Tennisverband angekündigt. Von Djokovic Disqualifikation kann auch Alexander Zverev profitieren. Der beste deutsche Tennisspieler kämpft am Dienstag gegen den Kroaten Borna Coric um einen Platz im Halbfinale.

Vorjahresfinalist Daniil Medwedew unterstrich wie Thiem seine herausragende Form. Der 24 Jahre alte Russe ließ dem Amerikaner Frances Tiafoe beim 6:4, 6:1. 6:0 nicht den Hauch einer Chance. Im Vorjahr hatte Medwedew in einem hochklassigen Finale in fünf Sätzen gegen den Spanier Rafael Nadal verloren. Im Viertelfinale kommt es für Medwedew nun zum Duell mit seinem Landsmann Andrej Rubljow. Der Russe bezwang den Italiener Matteo Berrettini mit 4:6, 6:3, 6:3, 6:3.

"Ich habe einfach weiter gekämpft"

Unter die besten Vier will bei den Damen auch Serena Williams. Ausgepumpt schnaufte sie nach ihrem erkämpften Viertelfinaleinzug bei den US Open immer wieder hörbar durch. Auch als sie mit einem Mund-Nasen-Schutz für das Siegerinterview am Mikrofon stand, war ihr die Anstrengung deutlich anzumerken. Die Griechin Maria Sakkari hatte sie enorm gefordert. Doch der amerikanische Tennisstar mischt nach einem umkämpften 6:3, 6:7 (6:8), 6:3 im ungewöhnlichen Titelrennen von New York im Viertelfinale mit und darf auf den 24. Grand-Slam-Titel hoffen.

"Ich habe einfach weiter gekämpft. Sie hat so gut gespielt. Ich wusste, ich muss das auch tun", sagte Williams erleichtert, nachdem sie im entscheidenden Durchgang einen Break-Rückstand wettgemacht hatte. Am Mittwoch bekommt es die frühere langjährige Nummer eins der Welt mit der ungesetzten Außenseiterin Zwetana Pironkowa aus Bulgarien zu tun. Eigentlich beste Aussichten, um ihrem großen Ziel einen weiteren Schritt näher zu rücken. "Ich bin definitiv Match-fit", kündigte sie vor ihrem 53. Grand-Slam-Viertelfinale an.

Doch Zweifel, ob sie ihre Trophäensammlung bei den vier bedeutendesten Tennis-Turnieren aufstocken und mit der Australierin Margaret Court gleichziehen kann, hat die langjährige Nummer eins in der umkämpften Partie gegen an die Position 15 gesetzte Sakkari nicht komplett vertreiben können. Genau diese Bestmarke ist es aber, die Williams auch als Mutter und bald 39-Jährige noch immer antreibt.

In der Woche vor den US Open hatte sie gegen die Griechin noch in drei Sätzen verloren. Diesmal blieb ihr eine frustrierende Niederlage erspart. Im ersten Spiel des entscheidenden Durchgangs kassierte sie war ihr erstes Break der Partie, kämpfte sich aber zum 2:2 zurück. Die sechsmalige US-Open-Siegerin nahm der Griechin zum 5:3 den Aufschlag ab und schaffte nach 2:28 Stunden das Weiterkommen.

Das vor allem von den amerikanischen Tennisfans erhoffte Halbfinal-Duell der Generationen zwischen Serena Williams und Sofia Kenin bei den US Open fällt allerdings aus. Für Kenin ist bereits im Achtelfinale Schluss. Die an Nummer zwei gesetzte Australian-Open-Siegerin musste sich der Belgierin Elise Mertens klar mit 3:6, 3:6 geschlagen geben

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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