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"Verspüre großen Zorn" Tour-Profi will Crash-Verursacherin verklagen

Fieser Unfall: Ein Pappschild einer Zuschauerin brachte rund 30 Fahrer zu Fall.

Fieser Unfall: Ein Pappschild einer Zuschauerin brachte rund 30 Fahrer zu Fall.

(Foto: dpa)

Die Organisation der Tour de France zieht ihre Anzeige gegen die Zuschauerin zurück, die auf der ersten Etappe einen Massensturz ausgelöst hat. Der spanische Radprofi Marc Soler will nach mehreren Knochenbrüchen die Frau, die seine "ganze Tour weggeschmissen hat", jedoch verklagen.

Einen Tag nach der Festnahme der Sturzverursacherin vom Auftakttag der Tour de France haben die Organisatoren der Frankreich-Rundfahrt ihre Anzeige gegen diese zurückgezogen. Dies teilte Renndirektor Christian Prudhomme der Nachrichtenagentur AFP mit. "Der Vorfall und seine Konsequenzen haben alle Dimensionen gesprengt", sagte Prudhomme: "Jetzt wollen wir etwas Ruhe in die Dinge bringen, zumal die Botschaft angekommen sein dürfte, dass Fans am Straßenrand vorsichtig sein sollten."

Der stellvertretende Renndirektor Pierre-Yves Thouault sagte der "L'Équipe": "Die Aufmerksamkeit sollte den Fahrern gehören, nicht den Zuschauern." Die Zuschauerin, die laut Medienberichten 30 oder 31 Jahre alt sein und aus dem nordwestfranzösichen Finisterre stammen soll, hatte sich am Mittwoch der Polizei gestellt und war in Gewahrsam genommen worden. Die Frau hatte auf der ersten Etappe nach Landerneau ein Pappschild in den Weg des Fahrerfeldes gehalten, woraufhin rund 30 Fahrer zu Fall gekommen waren. Mehrere Radprofis erlitten Verletzungen, einige mussten im Krankenhaus behandelt werden.

"Ich verspüre großen Zorn"

Die Behörden ermitteln gegen die Frau wegen fahrlässiger Körperverletzungen, ihr drohen Freiheits- und Geldstrafe. Am Donnerstag sollte sie im Verlauf des Tages wieder freigelassen werden. Maximal droht ihr eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren sowie eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro. Dafür müsste ihr aber nachgewiesen werden, das Leben von anderen Personen gefährdet zu haben.

Hinzu könnten Schadenersatz-Forderungen kommen. Der spanische Movistar-Profi Marc Soler, der sich Brüche an den Armen zugezogen hatte, kündigte nun juristische Schritte an. "Ich denke, ich werde die Zuschauerin verklagen", sagte er der spanischen Zeitung "La Vanguardia". "Meine ganze Tour wurde weggeschmissen, und ich verspüre großen Zorn."

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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