Sport

Brutale Pyrenäen-Etappen warten Ex-Dominator verspricht gnadenlose Attacken

Was passiert in den Pyrenäen? Vingegaard (l.) wird von Pogacar attackiert werden.

Was passiert in den Pyrenäen? Vingegaard (l.) wird von Pogacar attackiert werden.

(Foto: IMAGO/Panoramic International)

Es ist die spannendste Tour der letzten Jahre. Vor der letzten Woche mit drei schweren Etappen in den Pyrenäen und dem Einzelzeitfahren am Samstag läuft alles auf das Duell Vingegaard gegen Pogacar hinaus. Der Mann aus der Fischfabrik gegen den Dominator der letzten Jahre. Der es nochmal wissen will.

Locker ausradeln, die Beine hochlegen, der sengenden Hitze entgehen: Am zweiten Ruhetag der Tour de France hieß es für die Fahrer, es ganz gemächlich angehen zu lassen. Jetzt ist es mit der Ruhe vorbei, dann geht die 109. Frankreich-Rundfahrt in ihre entscheidende Phase - und alles konzentriert sich dabei auf das Duell Jonas Vingegaard gegen Tadej Pogacar.

Es ist ein Duell, das auf der eigentlich unspektakulären Flachetappe am vergangenen Sonntag eine spektakuläre Wendung erfahren hat. Vor dem anstehenden Showdown in den Pyrenäen mussten der Gesamtführende Vingegaard und sein Team Jumbo-Visma zwei schwere Rückschläge hinnehmen. Der Slowene Primoz Roglic trat zur 15. Etappe angeschlagen erst gar nicht an, Steven Kruijswijk verletzte sich bei einem Sturz und musste aufgeben.

"Sie sind zwei wichtige Teamkollegen, zwei sehr starke Fahrer, und es macht mich nicht glücklich, dass sie nicht mehr im Rennen sind", sagte Vingegaard im Ziel von Carcassonne genervt: "Wir werden bis Paris weiterkämpfen, aber das ist ein Nachteil für uns."

Im Hintergrund lauert Thomas

Ein echter Nachteil gegenüber seinem Konkurrenten Pogacar lässt sich allerdings nicht konstatieren. Denn auch dessen UAE Team Emirates hat bei der Tour das Pech an den Pedalen und bereits zwei Fahrer nach positivem Corona-Test verloren. Bei den anstehenden Bergetappen gehen beide Kontrahenten - Stand jetzt - mit fünf verbleibenden Helfern an den Start. In Jumbo-Fahrer Sepp Kuss und Rafal Majka (UAE) fühlt sich davon jeweils nur einer im Hochgebirge wirklich zu Hause. "Das wird die nächste Woche sehr interessant machen", weiß auch der Brite Geraint Thomas, der als bislang unscheinbarer Gesamtdritter nur Außenseiter-Chancen hat.

In den ersten beiden Tour-Wochen hatte Vingegaard noch von seiner haushoch überlegenen Mannschaft profitiert: Pogacars überraschendem Einbruch am Col du Granon, als der Däne den Titelverteidiger in Grund und Boden und selbst ins Gelbe Trikot fuhr, war eine teamtaktische Meisterleistung vorausgegangen.

Tour beginnt von vorne

Auf derartige Heldentaten seiner Mitstreiter kann sich Vingegaard nun nicht mehr verlassen - und doch bleibt der 25-Jährige der Favorit auf den Gesamtsieg. Im Anschluss an seinen Gelb-Coup konterte er alle Attacken der Konkurrenz, behauptete auch auf der Königsetappe nach Alpe d'Huez seinen komfortablen Vorsprung von 2:22 Minuten auf Pogacar. Der aber hat trotzdem noch lange nicht aufgegeben.

Mehr zum Thema

"Jonas ist einer der besten Kletterer, aber ich kann ihm Paroli bieten. Ich will ihn weiter attackieren, und dann werden wir sehen", sagt der 23-Jährige mit Blick auf die kommenden Aufgaben: "Sie sind stark, aber sie sind nicht unschlagbar."

Drei schwere Pyrenäen-Etappen und das Einzelzeitfahren am Samstag vor der Champagner-Fahrt nach Paris bleiben Pogacar noch, um Vingegaard vom Thron zu stoßen und zum dritten Mal in Folge das wichtigste Radrennen der Welt zu gewinnen. Das große Duell dürfte nochmal richtig Fahrt aufnehmen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen