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Chancenlos im WM-Mehrkampf Lukas Dauser beendet Weltklasseübung mit Urschrei

War im WM-Mehrkampf chancenlos: Lukas Dauser sammelte aber am Barren wichtiges Selbstvertrauen für den Gold-Traum.

War im WM-Mehrkampf chancenlos: Lukas Dauser sammelte aber am Barren wichtiges Selbstvertrauen für den Gold-Traum.

(Foto: Geert vanden Wijngaert/AP)

Lukas Dauser bietet im Mehrkampf bei den Weltmeisterschaften eine durchwachsene Leistung. Glanzvoll turnt er nur an seinem Paradegerät. Wie schon in der Qualifikation und im Teamfinale erturnt er die höchste Note an seinem Spezialgerät. Der Japaner Daiki Hashimoto verteidigt seinen Titel.

Die Form perfekt, die Generalprobe vollauf gelungen - und der erlösende Urschrei folgte prompt: Der Turn-Olympiazweite Lukas Dauser hat bei der Mehrkampf-Entscheidung noch mehr Selbstvertrauen für sein sonntägliches WM-Finale am Barren in Antwerpen getankt. Wie schon in der Qualifikation und im Teamfinale erturnte der Vize-Weltmeister aus Unterhaching die höchste Note aller Athleten an seinem Spezialgerät. Diesmal waren es 15,400 Punkte, die der Sportsoldat mit einem strahlenden Lächeln quittierte, in seiner aktuellen Verfassung dürfte er schwer zu schlagen sein.

Da war die Platzierung über alle sechs Geräte am Ende zweitrangig, es wurde Rang 16. "Es war klar, dass ich keine großen Chancen haben würde", hatte der 31-Jährige schon im Vorfeld erklärt. "Ich denke, ich habe meinen Job ganz gut gemacht." Am Boden sei er ein bisschen platt auf den Beinen gewesen. "Hätte ich am Boden durchgeturnt, wäre ich in den Top Ten und hätte mich mehr gefreut", gab er zu. Freundlich winkend verabschiedete sich Dauser vom Publikum - bis Sonntag. Die Medaillen in der Königs-Kategorie machten in der Tat andere unter sich aus. Nach einem Fehlstart am Boden verteidigte Olympiasieger Daiki Hashimoto seinen Titel doch noch erfolgreich. Dem Japaner am nächsten kamen Illja Kowtun aus der Ukraine und der US-Amerikaner Frederick Richard.

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Dauser hingegen lag nach drei von sechs Geräten noch auf Platz 22 unter 24 Teilnehmern, ehe ihn seine absolute Weltklasseübung noch nach vorne spülte. Als der Allround-Titel vergeben wurde, hatte er längst seinen Wettkampf beendet und schaute nur noch mit gelassener Miene zu. Alle Elemente zwischen den Holmen waren ihm vortrefflich gelungen. Auch die deutschen Fans im Sportpaleis waren begeistert und dürften den zweimaligen Olympiateilnehmer auch am Sonntag lautstark unterstützen. Bis dahin hat Dauser jetzt Zeit, neue Kräfte zu sammeln.

Vor dessen Glanzauftritt am Barren hatte den Deutschen Turner-Bund (DTB) hingegen eine schlechte Nachricht erreicht. Routinier Andreas Toba erlitt beim WM-Training in Belgien einen Anriss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Wie lange der Hannoveraner ausfällt, ist noch nicht abzusehen, zumal noch unklar ist, ob eine Operation erforderlich wird. Der 31-Jährige wollte eigentlich seine Karriere mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen im Sommer nächsten Jahres in Paris abschließen. Die Welttitelkämpfe werden am Freitag (19.30 Uhr) mit dem Mehrkampf der Frauen fortgesetzt. Hohe Favoritin auf den Sieg in der Königsdisziplin ist Rekord-Weltmeisterin Simone Biles aus den USA. Deutsche Starterinnen sind die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz aus Chemnitz sowie die Kölnerin Sarah Voss.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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