Dopingpräparate für Radrennstall Sky UCI-Chef sieht keine Fehler im Fall Wiggins
15.10.2016, 13:27 Uhr
Bradley Wiggins (r.) und sein Sky-Team stehen wegen der Nutzung ärztlich attestierter Dopingpräparate in der Kritik.
(Foto: imago/Belga)
Wegen der Nutzung medizinischer Ausnahmegenehmigungen stehen der britische Radsportstar Bradley Wiggins und dessen Team Sky in der Kritik. Ihnen wird vorgeworfen, per Arztattest gedopt zu haben. Der Weltverbandspräsident verteidigt nun das Vorgehen.
Der britische Radrennstall Sky und Olympiasieger Bradley Wiggins haben wegen der Kritik an der Nutzung von medizinischen Ausnahmegenehmigungen (TUEs) Unterstützung von Weltverbandspräsident Brian Cookson erhalten. "Die TUEs wurden geprüft, und es wurden keine Regeln gebrochen", sagte der UCI-Chef am Rande der Straßenrad-WM in Doha.
Nach einem illegalen Hacker-Angriff einer russischen Gruppierung auf die Datenbank der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada war bekanntgeworden, dass Wiggins das auf der Dopingliste stehende Mittel Triamcinolon jeweils vor seinen Starts bei der Tour de France 2011 und 2012 sowie dem Giro 2013 gespritzt bekommen hatte. Der Stundenweltrekordler hatte dafür vom Weltverband UCI Ausnahmegenehmigungen - sogenannte TUEs - vorgelegt. Einige Sportler hatten zuletzt das generelle Verbot der TUEs gefordert.
"Ich habe einige Sympathien für diesen Standpunkt, aber ich habe mich an den Wada-Code zu halten", sagte Cookson und betonte: "Wir können uns nicht zu weit vom Wada-Code entfernen. Wir brauchen die rechtliche Sicherheit, wenn wir disziplinarisch eingreifen." Sonst könnten Fahrer und Teams den Verband vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas bringen, "und wir verlieren dort".
Angesichts der Forderung nach einer stärkeren Überwachung der TUEs verwies Cookson auf die vorhandenen Gremien. Es gebe eine Kommission mit drei Ärzten, die einstimmig entscheide. Auch die Wada prüfe dies. Zugleich begrüßte Cookson die Untersuchung der nationalen Anti-Doping-Agentur Ukad wegen möglichen Fehlverhaltens im britischen Radsport. Er sei gespannt, was dabei herauskomme.
Quelle: ntv.de, cri/dpa