Eishockey-Cracks vor dem Abstieg US-Boys blamieren sich
13.05.2010, 11:53 UhrDerbe Schlappe für die mit NHL-Profis bestückte Eishockey-Nationalmannschaft der USA: Nach der 2:3-Niederlage gegen Finnland beenden sie bei der WM die deutsche Gruppe D als Letzter und müssen in die Relegation. Auch bei Mitfavorit Kanada steckt noch reichlich Sand im Getriebe.

Potulny versucht es gegen seinen finnischen Widersacher Kukkonen mit Körpereinsatz.
(Foto: dpa)
Nach der dritten Vorrunden-Pleite muss das mit 20 NHL-Cracks gespickte US-Team bei der WM in die Relegation. Der Olympiazweite von Vancouver, der Deutschland und Dänemark jeweils mit 1:2 nach Verlängerung unterlag, verlor 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) gegen Finnland und belegt nach der Vorrunde den letzten Rang. Die USA musste zuletzt bei der WM 2003 in Finnland in die Relegationsrunde.
Die Finnen hingegen wendeten hingegen eine historische Pleite ab und holten sich mit sechs Punkten den Sieg in der Gruppe D vor Deutschland und Dänemark, die jeweils fünf Zähler aufweisen. Eine Niederlage und der Gang in die Relegation wäre für Finnland das schlechteste WM-Ergebnis aller Zeiten gewesen.
Kanada patzt
Auch Olympiasieger und Titelfavorit Kanada hat sich kräftig blamiert und überraschend den Sieg in der Gruppe B verpasst. Der 24-malige Weltmeister unterlag nach den beiden klaren Auftaktsiegen gegen Italien und Lettland im letzten Gruppenspiel in Mannheim der Schweiz deutlich mit 1:4 (1:2, 0:1, 0:1) und kassierte im 25. WM-Duell mit den Eidgenossen die erste Niederlage.
Damit feierte das Schweizer Team des neuen kanadischen Trainers Sean Simpson den dritten Sieg im dritten Spiel und nimmt sechs Punkte mit in die Zwischenrunde, Kanada nur drei. Italien muss unterdessen gleich im ersten Jahr nach ihrem Aufstieg wieder um die Erstligazugehörigkeit bangen. Im entscheidenden Duell der bislang punktlosen Teams verlor die Squadra Azzurra gegen Lettland mit 2:5 (1:1, 0:1, 1:3) und muss ebenfalls in die Relegationsrunde.
"Mit den ersten zehn Minuten war ich noch zufrieden, aber danach haben wir uns den Schneid abkaufen lassen", sagte Kanadas Trainer Craig MacTavish. Simpson, der die München Barons 2000 in der DEL zum Meistersieg führte, meinte: "Wir waren sehr gut vorbereitet und haben vor allem im Penalty-Killing überzeugt. Das war der Schlüssel zum Sieg."
Finnen machen Rückstand wett
In Köln hatten die US-Amerikaner einen Start nach Maß. David Moss von den Calgary Flames brachte sein Team (4.) in Führung. Doch im Mitteldrittel wurde der Druck der Finnen immer größer und Leo Komarov war mit einem Schalgschuss zum 1:1 erfolgreich (36.). Im Powerplay schlug dann Jarkko Immonen zu. Der Stürmer, der beim 1:0 gegen Deutschland das goldene Tor erzielt hatte, war nach 18 Sekunden des Schlussabschnitts erfolgreich (41.). Alles klar machte Sami Kapanen (58.). Der US-Anschlusstreffer durch TJ Oshie 17 Sekunden vor Schluss kam zu spät.
In Mannheim trauten die Zuschauer ihren Augen nicht. Ivo Rüthemann (12.) und Martin Plüss (15.) sorgten mit einem Doppelpack für ein schnelles 2:0. Zu diesem Zeitpunkt war NHL-Torschützenkönig Steven Stamkos nicht auf dem Eis, der Center von Tampa Bay Lightning ließ sich behandeln und kehrte später aber wieder zurück. Top-Pick John Tavares brachte den Favoriten kurzfristig wieder heran (15.), doch Martin Ambühl (22.) und Thomas Deruns (46.) sorgten für klare Verhältnisse.
Quelle: ntv.de, sid