Kaymer bei Ryder Cup enttäuschend US-Golfer entthronen Europa
02.10.2016, 23:15 Uhr
Patrick Reed vor heimischer Kulisse in Hazeltine
(Foto: picture alliance / dpa)
Bereits ein Remis hätte Europas Top-Golfern genügt, um zum vierten Mal in Folge den begehrten Ryder Cup für den alten Kontinent zu gewinnen. Diesmal jedoch werden die US-Golfer ihrem Status als haushohe Favoriten gerecht.
Deutschlands enttäuschender Top-Golfer Martin Kaymer kämpfte beim 41. Ryder Cup noch um einen versöhnlichen Abschluss, als der europäische Traum von einer erfolgreichen Titelverteidigung endgültig platzte. Ryan Moore verbuchte im Hazeltine National Golf Club von Chaska/Minnesota den entscheidenden Punkt für die USA - nach drei bitteren Pleiten war der ersehnte Triumph über die Europäer endlich in trockenen Tüchern.
Moore besiegte im Einzelmatch Lee Westwood aus England mit 1 auf. Der Gastgeber, der angesichts seiner zahlreichen Top-Leute als haushoher Favorit in den prestigeträchtigen Kontinentalvergleich gegangen war, konnte in den noch ausstehenden drei Partien beim Zwischenstand von 15:10 nicht mehr eingeholt werden. Dabei hätten der europäischen Mannschaft als Titelverteidiger zum erneuten Erfolg schon ein Remis mit 14 der insgesamt 28 vergebenen Punkte genügt.
Kaymer fand nicht zu seinem Spiel
Nach umstrittenen Nominierungen im Vorfeld und fragwürdigen Aufstellungen am Samstag war allerdings die Hypothek zu groß, mit der die zwölf Schützlinge von Kapitän Darren Clarke in den Schlusstag gestartet waren. 6,5:9:5 lautete der Zwischenstand nach jeweils acht Foursomes und Fourballs an den ersten beiden Tagen.
In den Vierern, die für die Europäer vor zwei Jahren im schottischen Gleneagles noch die Basis für den Erfolg gewesen waren, boten die Gäste in diesem Jahr allerdings nur punktuell ihr bestes Golf an. Einzig Nordirlands Superstar Rory McIlroy glänzte als sicherer Punktelieferant, die Neulinge Thomas Pieters (Belgien) und Rafa Cabrera Bello (Spanien) spielten mutig und forsch. Aber sonst?
Auch Kaymer, der vor vier Jahren in Medinah noch mit dem entscheidenden Sieg die Aufholjagd der Europäer gekrönt hatte, fand nicht zu seinem besten Spiel. Der zweimalige Major-Gewinner hatte von Clarke eine der drei Wildcards bekommen, konnte das Vertrauen seines Kapitäns aber nicht mit Leistung zurückzahlen. Dreimal wurde der frühere Weltranglistenerste aus Mettmann in den Team-Duellen eingesetzt, dreimal musste er als Verlierer das Grün verlassen. Für das abschließende Einzel gegen US-Routinier Matt Kuchar war das nicht die beste Voraussetzung. In den Einzeln verkürzten die Europäer zwar zwischenzeitlich auf 9,5:10,5, doch Moore machte für das US-Team alles klar.
Quelle: ntv.de, jve/dpa