Sport

Äußerung zu Wimbledon-Ausschluss Ukrainischer Ex-Profi greift Nadal scharf an

Auf der ATP-Tour gewann Stachowski in seiner langen Karriere insgesamt vier Turniere.

Auf der ATP-Tour gewann Stachowski in seiner langen Karriere insgesamt vier Turniere.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Im Januar beendet Sergej Stachowski seine Tennis-Karriere, seit Februar kämpft er in seiner ukrainischen Heimat gegen die russischen Invasoren. Dass Rafael Nadal Mitgefühl mit russischen Profis hat, die von Wimbledon ausgeschlossen werden, macht ihn sauer.

Der Tennisprofi Sergej Stachowski hat den spanischen Tennisstar Rafael Nadal nach dessen Aussagen zum Wimbledon-Ausschluss russischer Spielerinnen und Spieler scharf kritisiert. Nadal hatte die Entscheidung als "unfair" gegenüber seinen Kollegen bezeichnet. Stachowski antwortete via Twitter auf die Aussagen des Weltranglisten-Vierten und schrieb: "@RafaelNadal (...) Bitte sage mir, wie ist es fair, dass ukrainische Spieler nicht in ihre Heimat zurückkehren können? Wie ist es fair, dass ukrainische Kinder kein Tennis spielen können? Wie ist es fair, dass Ukrainer sterben?"

Nadal hatte am Sonntag vor dem Turnier der Masters-1000-Kategorie in Madrid hinsichtlich des Ausschlusses aufgrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gefragt: "Was können die Armen denn dafür?" Die Tennisprofis treffe keine Schuld, "an dem, was passiert".

Mit "privater Waffenerfahrung" nach Kiew

Zuvor hatte bereits Novak Djokovic den Ausschluss belarussischer und russischer Profis kritisiert. "Ich denke, es ist einfach nicht fair, es ist nicht richtig, aber es ist, wie es ist", sagte der Weltranglisten-Erste. "Es liegt jetzt am Spielerrat oder an den Organisatoren der ATP-Tour gemeinsam mit den Spielern zu entscheiden, was in dieser Situation die beste Lösung ist", fügte Djokovic zu. Vom Ausschluss ist auch der Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew betroffen.

Mehr zum Thema

Anfang März war Djokovic mit Stachowski in Kontakt getreten, um ihm finanzielle Unterstützung im Kampf gegen die russische Invasion anzubieten. Dafür schrieb er Stachowski in einer WhatsApp-Konversation an. Dies veröffentlichte der Ukrainer auf Instagram. "Bitte lass mich wissen, an welche Adresse ich am besten Hilfe schicken kann. Finanzielle Hilfe, aber auch jede andere Hilfe...", schrieb Djokovic dem 36-Jährigen, und sagte in weiteren Nachricht: "Ich denke an dich... hoffe, dass sich alles bald beruhigt."

Wenige Tage zuvor, Ende Februar und kurz nach der russischen Invasion, hatte Stachowski darüber hinaus erklärt, für sein Heimatland im Krieg kämpfen zu wollen. Bei Sky Sports erwiderte der vierfache ATP-Einzeltitel-Gewinner, der nach dem Australian Open im Januar seine Karriere beendet hatte: "Ich habe mich in der vergangenen Woche für die Reserve gemeldet. Ich habe keine militärische Erfahrung, aber private Waffenerfahrung." Anschließend reiste er nach Kiew.

Quelle: ntv.de, nke/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen