Feste treten und feiern Ullrichs Comeback fraglich
07.07.2002, 18:15 UhrJan Ullrich hat seine Fehler erkannt und vor der Öffentlichkeit zugegeben. Der 28-jährige ist aber ein Kämpfer und hat sich schon über manch andere Hürden hinweg geradelt. So einfach will er nicht aufgeben und kündigte an „so werde ich nicht abtreten“. Er plant ein großes Comeback.
Der Kommunikationsdirektor des Ullrich-Arbeitgebers Telekom, Jürgen Kindervater sieht das jedoch skeptischer: „Wenn ich die Chancen nennen sollte ob er es schafft oder nicht, würde ich vielleicht als Pessimist gelten“. Er hätte kein Problem damit wenn Jan sich zurückziehe, und sich von seinem Geld ein schönes Leben mache. Auch Radsport-Fan Rudolf Scharping hat Bedenken, „Es ist fraglich, ob er die Kraft und Konzentration aufbringen kann, sich da durchzuarbeiten“.
Der Radler hatte aus Frustration über andauernde Probleme mit dem Knie, mit seinen Freunden ein wenig Spaß haben wollen. Auf einer nächtlichen Zech-Tour nahm er dann zwei Tabletten ein, in dem naiven Glauben nichts Unrechtes zu tun. Es wäre jedoch kein Doping gewesen und er übernehme die volle Verantwortung, äußerte Ullrich.
Das verlangen vor allem seine Teamkollegen. Rolf Aldag, langjähriger Begleiter von Ullrich fand das sein Verhalten weder mit Alkohol noch mit Frustration zu entschuldigen sei. „Jan muss sich über die Folgen und das Risiko für die ganze Mannschaft im Klaren sein.“ Aldag wünscht sich ein Comeback des Mannschaftskapitäns und ist bereit ihn zu unterstützen.
Offenbar sind sich alle einig: Ullrichs Verhalten ist nicht akzeptabel und eine radikale Veränderung ist nötig. Vermisst wird der rasende Ullrich jedoch im Radsport. „Die Tour und ich werden Ullrich vermissen“, sagte er US-Amerikaner Lance Armstrong nach dem Zeitfahren zum Auftakt der 89. Tour de France.
Der Bund der Deutschen Radfahrer (BDR) ein Sportsverfahren gegen ihn einleiten.
Die Kontrolle der Anti-Doping-Kommission hatte Ullrich überrascht. Das Ergebnis beförderte ihn in kürzester Zeit an den Tiefpunkt seines Lebens. Ohne Umschweife gesteht er. „Für mich ist das eine Lebenskrise“.
Derzeit ist der Doping-Angeklagte beurlaubt und seine Zukunft im Radsport steht in den Sternen.
Quelle: ntv.de