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Saisonstart in der DEL Und wo bleibt die Spannung?

Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) startet heute in ihre neue Saison. Eine lange Saison, die erst nach 60 Spieltagen in den Playoffs mündet. Wirklich spannend dürfte sie wohl nur für Fans der besten Mannschaften sein, denn einen sportlichen Absteiger gibt es nicht. All-Star-Game und Pokalwettbewerb mussten ebenfalls dran glauben.

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Titelverteidiger Berlin zählt auch in dieser Saison wieder zu den Meisterschaftsfavoriten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wie ist das eigentlich so, als Fan der Straubing Tigers? Seit drei Jahren spielt der Verein in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der Aufstieg war zweifelsohne ein großer Erfolg und die Stadt in Niederbayern wird sich vielleicht auch über steigende Bekanntheit freuen. Aber als Fan, wo ist da eigentlich die Spannung in dieser Saison? Im Aufstiegsjahr belegten die Tigers den 12. Platz, 15 Punkte hinter den Playoffs. Im darauffolgenden hatte man gar 33 Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz, letztes Jahr waren es "nur" 12 Punkte. Und in diesem Jahr droht nicht einmal der Abstieg.

Wohl auch deswegen haben sich die Füchse aus Duisburg freiwillig aus der DEL verabscheidet, denn in den letzten vier Spielzeiten waren sie jedes Mal Tabellenletzter. Abgestiegen sind sie aus unterschiedlichen Gründen allerdings nicht ein einziges Mal. Und wohl auch deswegen gibt es seit mittlerweile drei Jahren die "Pre-Playoffs". Dabei spielen die Mannschaften von Platz 7 bis 10 eine eigene Playoff-Runde, bei denen die zwei Sieger in die normale Playoff-Phase einziehen. Für die Fans der schwächeren Teams natürlich ein zusätzlicher Anreiz, gibt es doch zumindest noch etwas länger die Hoffnung auf einen der begehrten Playoff-Plätze. Den sportlichen Wert der Saison mit insgesamt 60 Spieltagen verringert das aber noch zusätzlich.

Ohne Abstiegskampf kaum Spannung

Die Straubing Tigers sind natürlich nur ein Beispiel. Man könnte auch die Kassel Huskies, die Iserlohn Roosters oder andere Teams nehmen, die vermeintlich nicht im oberen Bereich der Tabelle zu finden sein werden. Wo liegt die Spannung, wenn eines dieser Teams keine gute Saison erwischt und deswegen bereits nach 35 Spielen aussichtslos hinterherhinkt? Einen Abstiegskampf gibt es nicht, zumindest keinen sportlichen.

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Die Adler Mannheim wollen den Eisbären in diesem Jahr gefährlich werden. Ein größeren Etat haben sie bereits.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Aber selbst für die Spitzenteams ließe sich die Frage stellen, warum man sich in den letzten Spielen der Saison so richtig reinhängen soll. Natürlich, das Heimrecht in der ersten Playoff-Runde ist ein Anreiz, aber ausgeruhte Spieler in den Playoffs könnten das eventuell sogar wettmachen. Macht es wirklich einen großen Unterschied, ob man nun als Fünter gegen den Vierten spielt, oder womöglich noch auf Platz Sechs abrutscht und gegen den Drittplatzierten antritt?

Einen Abstiegskampf könnte es allerdings trotzdem geben: den finanziellen. Die Nürnberg Ice Tigers konnten den Exitus erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens stoppen, in Köln fand eine undurchsichtige Umschuldung statt, aus Frankfurt und Kassel drangen zeitweise bedenkliche Töne an die Öffentlichkeit. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke kam nicht umhin, eine unschöne Ballung wirtschaftlicher Schieflagen zu konstatieren. Nicht ausgeschlossen, dass es in dieser Saison doch einen Absteiger gibt, allerdings nicht aus sportlichen Gründen.

All-Star-Game und DEB-Pokal fallen aus

Wahrscheinlich hat die lange Saison auch finanzielle Gründe. Wer öfter spielt hat auch höhere Einnahmen, die sich bei den immer noch gut besuchten Spielen in den großen Multifunktionshallen natürlich rechnen bei 28 Heimspielen allein im normalen Ligabetrieb.

Dass die Verantwortlichen aber den engen Terminkalender als Grund für die Absagen von All-Star-Game und DEB-Pokal ausgeben, ist durchaus fragwürdig. Richtig ist, dass in dieser Saison sowohl Olympische Spiele als auch eine Weltmeisterschaft stattfinden. Der Terminkalender ist aber vor allem deswegen so eng, weil sich die Liga insgesamt 60 Spieltage leistet und nicht wegen der internationalen Großevents.

Die Freude an möglichst vielen Spielen ist aber nicht nur in Deutschland verbreitet.  Die internationale Eishockey-Föderation (IHF) richtet jedes Jahr eine Weltmeisterschaft aus, im Mai 2010 in Deutschland. Da interessiert es auch nicht, dass drei Monate vorher erst in Kanada die Olympischen Winterspiele stattfinden.

Quelle: ntv.de

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