Schwere Stürze zum Tour-Start Valverde bricht sich die Kniescheibe
02.07.2017, 10:24 UhrDie Tour de France beginnt und endet für zwei Spanier mit einem Sturzhorror im Auftaktzeitfahren. Sowohl Alejandro Valverde als auch Ion Izagirre knallen auf regennasser Straße ungebremst in die Absperrginter. Für Valverde hat der Sturz schlimme Folgen.
Radprofi Alejandro Valverde hat bei seinem schlimmen Sturz zum Auftakt der 104. Tour de France in Düsseldorf am Samstag Brüche der Kniescheibe und des Sprungbeins erlitten. Außerdem trug der frühere Tour-Dritte eine tiefe Fleischwunde am Schienbein davon. Der Movistar-Fahrer wurde noch am Abend im Universitätskrankenhaus operiert. Bei dem Eingriff wurden die Verletzung an der Kniescheibe sowie zwei offene Wunden behandelt. Der Sprunggelenkbruch soll konservativ heilen. Valverde wird mindestens zwei weitere Tage in Deutschland versorgt, ehe er in Spanien eine mehrmonatige Reha antritt. Am Morgen nach Sturz und OP twitterte er: "Die Operation ist gut verlaufen. Vielen Dank dafür."
Der Spanier war auf dem 14-Kilometer-Kurs im Regen in einer Linkskurve auf dem nassen Asphalt weggerutscht und mit voller Wucht mit den Beinen voran in ein Absperrgitter gekracht. Nach Informationen des Rennstalls wird der 37-Jährige in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten können. Sportdirektor José Vicente Garcia Acosta hofft indes, dass der Ausfall von Valverde keinen Einfluss auf die Leistung von Team-Kapitän Nairo Quintana hat. "Die Show muss weitergehen, wir sind auch mit acht Leuten in der Lage, eine sehr starke Tour zu fahren", sagte er.
Der Rundfahrtspezialist Valverde galt als wichtigster Helfer von Tour-Mitfavorit Nairo Quintana aus Kolumbien. Er präsentierte sich in dieser Saison in herausragender Form. So gewann Valverde die Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne sowie die Baskenland-Rundfahrt, Katalonien-Rundfahrt und die Murcia-Rundfahrt. "Es ist sehr traurig", sagte Teamkapitän Quintana zum Ausscheiden seines Kollegen.
Ebenfalls eine schwere Verletzung zog sich Valverdes Landsmann Ion Izagirre zu. Der Kapitän des Teams Bahrain-Merida war bei einem Sturz auch gegen die Absperrgitter geprallt. Er erlitt nach Angaben seiner Equipe eine instabile Fraktur im Lendenbereich, die eine Operation erforderlich macht. Er musste die Tour ebenfalls aufgeben. Damit sind nach dem ersten Tag noch 196 von 198 Fahrern im Rennen.
Am Sonntag schließt der Start der zweiten Etappe den Grand Départ in Düsseldorf ab. Das 203,5 km lange Teilstück führt über Neuss, Mönchengladbach und Aachen hinaus aus Deutschland und endet mit besten Aussichten auf einen Massenspurt im belgischen Lüttich. Damit würden die Topsprinter um Marcel Kittel, André Greipel und Peter Sagan erstmals in den Mittelpunkt rücken.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid