Sport

"Eine Quelle von Drogen" WADA-Chef kritisiert China

Gut 15 Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Peking hat Dick Pound, Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), das Gastgeberland China hart kritisiert. Pound bezeichnete China als "eine Quelle von Drogen", die leicht im Internet erworben werden könnten.

Der Kanadier reagierte damit auf internationale Lobeshymnen auf die weit fortgeschrittenen Olympiavorbereitungen: "Die Welt wird den Erfolg der Olympischen Spiele nicht danach beurteilen, ob die Busse pünktlich fahren, sondern ob es ein wirkungsvolles nationales Anti-Doping-Programm in China geben wird oder nicht."

Angst vor chinesischer Goldflut

In einer Telefonkonferenz, an der auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung teilnahm, reagierte Pound offenbar auf Meldungen, dass China in strikter Abgeschiedenheit von der Öffentlichkeit und von Dopingkontrollen Kader auf die Spiele 2008 vorbereite. "Wenn sie mit tausend Athleten erscheinen, von denen vorher niemand etwas gehört und gesehen hat, und alle Goldmedaillen gewinnen, ist das ein Problem."

Pound kritisierte, dass in China lediglich 8.000 Dopingkontrollen pro Jahr durchgeführt würden. "Dies ist nicht ausreichend", erklärte Pound. Angesichts von Berichten über systematisches Doping in chinesischen Sportschulen zeigte er sich zudem skeptisch, ob vor den Spielen noch ein Verbot der Labors möglich sei, die Dopingmittel herstellten. Immerhin räumte Pound ein: "Sie haben das Problem erkannt. Aber China ist ein großes und kompliziertes Land."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen