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Erst Melbourne-Hattrick, jetzt Paris-Coup Tennis-König Djokovic träumt

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(Foto: dpa)

In Melbourne ist er der unumstrittene Herrscher, nun will Novak Djokovic Paris erobern: Nach seinem historischen Australian-Open-Hattrick möchte die "wahre Nummer eins" im Tennis mit der French-Open-Trophäe seine Grand-Slam-Sammlung komplettieren.

Novak Djokovic hat seine Prinzipien. Und weil das so ist, zeigte sich der frischgebackene Australian-Open-Sieger unmittelbar nach seinem Titel-Hattrick im Melbourne Park und trotz großer Zeitnot von seiner Schokoladenseite. Erst stattete der wohlerzogene Serbe den Ballkindern einen Besuch ab und bedankte sich artig für deren "süße" Dienste, dann verteilte er eigenhändig Pralinen an die Journalisten. "Ich will meinen Erfolg etwas mit euch teilen", sagte Djokovic - und sorgte in den Katakomben der Rod-Laver-Arena für viele glückliche Gesichter.

"Man gewinnt in seinem Leben nicht so oft ein Grand-Slam-Turnier": Viel Zeit zum Feiern ließ sich Djokovic trotzdem nicht.

"Man gewinnt in seinem Leben nicht so oft ein Grand-Slam-Turnier": Viel Zeit zum Feiern ließ sich Djokovic trotzdem nicht.

(Foto: dpa)

Kein Wunder, dass sogar die Mutter seines unterlegenen Finalkontrahenten Andy Murray ins Schwärmen geriet. "Novak ist ein unglaublicher Athlet und ein perfekter Gentleman", erklärte Judy Murray nach dem 6:7 (2:7), 7:6 (7:3), 6:3, 6:2 von Djokovic gegen den Schotten. "Er hat ein Statement abgegeben und bewiesen, dass er die wahre Nummer eins ist", urteilte der einstige Weltranglistenerste Jim Courier (USA) über den "Djoker". "Der Unzerstörbare schreibt Geschichte", titelte die "Herald Sun", während "The Australian" kommentierte: "Der König schafft den historischen Hattrick."

Viel Zeit, um den dritten Melbourne-Titel in Serie an Ort und Stelle zu feiern, gab sich der 25-Jährige aber nicht. Nur rund vier Stunden nach dem Matchball hob sein Flieger am frühen Montagmorgen zum Trip um die halbe Welt Richtung Europa ab. Die überstürzte Abreise aus der Stadt seiner bislang größten Triumphe war symptomatisch.

Grand-Slam-Siege von Djokovic
  2008          Australian Open
  2011Australian Open
  2011Wimbledon
  2011US Open
  2012Australian Open
  2013Australian Open

Der viermalige Australian-Open-Champion Djokovic möchte auf der Jagd nach einem seiner letzten großen Ziele keine Zeit verlieren. "Natürlich will ich die French Open gewinnen. Das hat absolute Priorität", meinte er. Der Titel auf der roten Asche im Stade Roland Garros (26. Mai bis 9. Juni) könnte die Grand-Slam-Sammlung von Djokovic nach vier Melbourne-Triumphen sowie Siegen in Wimbledon (2011) und bei den US Open (2011) komplettieren.

Nadal als ultimative Herausforderung

Und den größten potenziellen Störenfried auf dem Weg zum ersehnten Coup am Bois de Boulogne hat der Serbe auch schon ausgemacht. "Rafael Nadal ist der ultimative Spieler, den es auf diesem Belag zu schlagen gilt", sagte Djokovic über den Spanier, der in der kommenden Woche bei einem Turnier in Chile sein Comeback nach rund siebenmonatiger Pause wegen einer Knieverletzung geben will. Bereits im Finale von 2012 hatte sich Djokovic mit Nadal duelliert - am Ende gewann "Rafa" in vier Sätzen seinen siebten French-Open-Titel.

"Trotzdem besitzt Novak alle Waffen, um früher oder später auch in Paris zu gewinnen", meinte US-Ikone John McEnroe. Da scheint es nur logisch, dass die Nummer eins der Tenniswelt die Sand-Mission schon wenige Tage nach dem Erfolg auf dem Hartplatz von Melbourne beginnt. Djokovic wird von Freitag bis Sonntag mit dem serbischen Davis-Cup-Team bei Gastgeber Belgien antreten.

"Es ist jedes Mal der Gipfel"

Bis es auf der Asche im Spiroudome von Charleroi aber richtig zur Sache geht, will er zumindest noch in feinen Dosen seinen jüngsten Triumph genießen. "Man gewinnt in seinem Leben nicht so oft ein Grand-Slam-Turnier. Es ist jedes Mal der Gipfel für einen Tennisspieler. Deswegen will ich versuchen, das Ganze doch etwas zu feiern", kündigte Djokovic an.

In Melbourne werden sie ihren alten und neuen König bis zur Rückkehr im nächsten Jahr in bester Erinnerung behalten. Ihn, der wegen seines Humors auch am anderen Ende der Welt geliebt wird. Bei einem Showmatch am Rande der Australian Open schlüpfte Djokovic unmittelbar nach einem seiner Spiele in einen weißen Kittel mit rotem Kreuz und "verarztete" den einstigen französischen Weltklasseprofi Henri Leconte auf dem Court. "Ich versuche, jeden Moment meines Lebens zu genießen. Denn ich bin gesegnet damit, meine große Liebe, den Tennissport, ausüben zu dürfen", sagte Djokovic. Dann verteilte er Pralinen.

Quelle: ntv.de, sid

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