"Sie lobt uns nur selten" Walijewa rühmt Skandal-Trainerin Tutberidze
06.01.2023, 06:05 Uhr
Eteri Tutberidze machte Kamila Valieva nach der vergeigten Olympia-Kür schwere Vorwürfe.
(Foto: imago images/SNA)
Bei den Olympischen Spielen gerät nicht nur Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Walijewa in die Schlagzeilen, sondern auch Trainerin Eteri Tutberidze, die ihre Schülerin nach einem Zusammenbruch auf dem Eis vor den Augen der Weltöffentlichkeit maßregelte. Übel nimmt ihr Walijewa dies heute nicht mehr.
Eigentlich hätte Kamila Walijewa nach den Olympischen Spielen 2022 jeden Grund gehabt, die Trainingsgruppe von Eteri Tutberidze zu verlassen. Obwohl das Eiskunstlauf-Wunderkind auf dem Eis von Peking die wohl schlimmsten vier Minuten ihres Lebens erlebte, musste sich die Teenagerin nach ihrer völlig verpatzten Kür vor Millionen von Zuschauern noch eine Standpauke ihrer Trainerin anhören.
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Die dramatischen Szenen im Pekinger Eisstadion gingen um die Welt und lösten teilweise heftige Reaktionen aus. Sogar IOC-Boss Thomas Bach schaltete sich ein und erklärte, er sei "verstört" von den Bildern, für die Tutberidze sorgte. Walijewa blieb der später als "Skandal-Trainerin" titulierten Tutberidze dennoch treu - trotz der teils überharten und gnadenlosen Methoden der 48-Jährigen.
"Sie ist sehr fordernd und kann auch schimpfen. Aber sie lobt auch, wenn es notwendig ist", sagte Walijewa über ihre Trainerin im Gespräch mit dem Magazin "7 Days". Tutberidze könne durchaus "ein paar Worte" sagen, wenn die Athletinnen etwas neben der Spur sind, gab die Teenagerin zu. Dennoch versuche sie, zu der Trainerin aufzusehen: "Ich will mich selbst auch fordern, mich schön kleiden und gut aussehen."
Dass die Gerüchte von der "harten Hand" nicht von ungefähr kommen, bestätigt Walijewa. Auf die Frage, ob es stimmt, dass Tutberidze ihre Schülerinnen nur selten lobt, sagte sie: "Ja, selten. Sie lobt nur, wenn es wirklich einen Grund dazu gibt. Natürlich würde ich gerne häufiger gelobt werden, aber ich weiß, was dazu nötig ist: Ich muss sehr hart trainieren. Und das versuche ich." Ohne Tutberidze, bekannte Walijewa, würde sie heute wohl nicht mehr auf dem Eis stehen. "Wenn sie mich nicht in ihre Gruppe aufgenommen hätte, hätte ich den Eiskunstlauf verlassen." Nach einer schweren Phase sei sie in die Trainingsgruppe von Tutberidze gewechselt, schilderte Walijewa. Was sie dort sah, überzeugte sie sofort.
"Wir wussten, dass sie mir etwas Neues beibringen kann. Außerdem gab es in dieser Gruppe Mädchen, die Vierfach-Sprünge gemacht haben. Das war auch ein entscheidender Faktor", blickte die Olympiasiegerin auf ihre ersten Eindrücke zurück. Sie könne sich noch sehr gut an die ihre erste Einheit unter Tutberidze erinnern, sagte Walijewa: "Alle sind endlos gesprungen, ohne müde zu werden. Meine Kräfte haben mich schon nach der Hälfte des Trainings verlassen. Ich musste meine Zähne zusammenbeißen, um bis zum Ende durchzuhalten."
Quelle: ntv.de, tno/sport.de