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Grubauer auf dem Eishockey-Thron Washington feiert erste Stanley-Cup-Krönung

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Von wegen ewige Verlierer: Nach dem entscheidenden Sieg gegen die Vegas Golden Knights gewinnen die Washington Capitals erstmals in ihrer 44-jährigen Historie den Stanley Cup. Auch ein Deutscher darf den NHL-Pokal liebkosen. Gefeierter Held ist aber ein Russe.

Mit einem Jubelschrei nahm Alex Owetschkin den Stanley Cup entgegen. "Yes, Baby! Wir haben es endlich geschafft", rief der Eishockey-Superstar der Washington Capitals nach dem ersten Titelgewinn im 44. NHL-Jahr des Teams aus der US-Hauptstadt. "Unglaublich", wiederholte der Russe nach dem spektakulären 4:3-Erfolg (0:0, 2:3, 2:0) bei den Vegas Golden Knights mehrmals.

Mit 4:1 entschieden die Capitals die Best-of-Seven-Serie der nordamerikanischen Profiliga für sich und beendeten damit auch die märchenhafte, aber ungekrönte Premieren-Saison der Golden Knights. Auch Torhüter Philipp Grubauer stemmte die knapp 90 Zentimeter große Silber-Trophäe in die Luft. Der Rosenheimer ist der vierte deutsche NHL-Profi, der den Stanley Cup gewinnen konnte. Dazu hielt er als erster deutscher Torhüter den begehrtesten Pokal im Eishockey in den Händen.

Damit gewann im dritten Jahr in Serie ein deutscher Spieler die Trophäe. Tom Kühnhackl holte in den vergangenen beiden Jahren mit den Pittsburgh Penguins den Cup. Grubauer kam zwar in den Stanley-Cup-Finals nicht zum Einsatz, sein Name wird allerdings trotzdem auf den Cup eingraviert. Auch Uwe Krupp (1996 mit den Colorado Avalanche und 2002 mit den Detroit Red Wings) und Dennis Seidenberg (2011 mit den Boston Bruins) stehen auf dem 15,5 Kilogramm schweren Silberpokal.

Owetschkin krönt 13-jährige Karriere

Held des Abends in der US-Glücksspielmetropole war zweifellos Owetschkin. In seinem 13. NHL-Jahr hat er endlich den langersehnten Stanley-Cup-Titel gewonnen. In den letzten Sekunden des Spiels sprang der Capitals-Kapitän wie ein kleines Kind umher, umarmte jeden Team-Kollegen. "Es ist erstaunlich, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Alles was zählt, ist, dass wir diesen Titel endlich gewonnen haben", sagte Owetschkin: "Wir haben den Titel geholt, und niemand wird uns das nehmen können." Bisher hatte Owetschkin den Stanley Cup vergeblich gejagt. Immer wieder war der Kapitän mit den Capitals trotz starker Vorstellungen in der regulären Saison früh in den anschließenden Play-offs gescheitert. Doch diesmal waren die Hauptstädter auch von den erstaunlich starken Knights nicht zu schlagen.

"Keiner hat es so verdient wie er", schwärmte Mitspieler Jay Beagle. "Er hat den Unterschied gemacht." 15 Tore schoss der 32-Jährige in den Playoffs. "Er ist der Anführer. Die Mannschaft folgt ihm", sagte Torhüter Braden Holtby. Nicht ohne Grund wurde er mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet, als bester Spieler der diesjährigen Playoffs.

Auch beim entscheidenden 4:3 traf Owetschkin zum zwischenzeitlichen 2:1 (31. Minute). "Wir haben so hart gearbeitet. Wir haben alles dafür getan. Heute wurden wir belohnt", sagte er. Zuvor hatte Jakub Vrana (27. Minute) getroffen. Devante Smith-Pelly (50.) und der Däne Lars Eller (53.) sorgten mit ihren Toren im Schlussdrittel für die Entscheidung und für Jubelszenen in Washington. Nate Schmidt (30.), David Perron (33.) und Reilly Smith (40.) waren für den NHL-Neuling erfolgreich, die ihre märchenhafte Premieren-Saison nicht krönen konnten.

Mehrere Zehntausend Eishockey-Fans feierten ihre Capitals, die in den kommenden Tagen auf der Siegesparade den Stanley Cup präsentieren werden. Traurig schlichen dagegen die Golden Knights vom Eis. Das Expansion-Team aus der Wüste Nevadas hat zwar eine sensationelle Debüt-Saison gespielt, doch den Titel ausgerechnet auf heimischen Eis holte der Gegner. "Ihr wart der beste Neuling der NHL-Geschichte", versuchte NHL-Commissioner Gary Bettman bei der Siegerehrung die Mannschaft aus Las Vegas zu trösten.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/sid

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