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Vierschanzentournee 2015/16 Wer fliegt zum "Goldenen Adler"?

Die Vierschanzentournee steht bevor und Schnee ist nicht in Sicht. An der Schattenbergschanze in Oberstdorf haben die Organisatoren eine 30 Zentimeter hohe Schneeschicht auftragen lassen.

Die Vierschanzentournee steht bevor und Schnee ist nicht in Sicht. An der Schattenbergschanze in Oberstdorf haben die Organisatoren eine 30 Zentimeter hohe Schneeschicht auftragen lassen.

(Foto: AP)

Es ist das größte Event im Wintersport für die Skispringer. Vom 28. Dezember bis zum 6. Januar findet die 64. Vierschanzentournee statt. 30.000 Zuschauer werden zu den jeweiligen Einzel-Wettkämpfen erwartet. Acht Sprünge entscheiden über Ruhm und Blamage. Das müssen Sie über das Skisprung-Grand-Slam zum Jahreswechsel wissen:

Was steht an?
Die 64. Vierschanzentournee mit den traditionellen Stationen Oberstdorf (29.12.), Garmisch-Partenkirchen (1.1.), Innsbruck (3.1) und Bischofshofen (6.1.). Wer in der Addition der vier Wettbewerbe die meisten Punkte sammelt, gewinnt den "Goldenen Adler" und damit die Tournee.

Wer sind die Favoriten?
Alles deutet auf ein Duell zwischen Peter Prevc (Slowenien) und Severin Freund hin. Der Gesamtweltcup-Führende Prevc gewann zuletzt drei Weltcup-Springen in Folge, Freund zuvor zwei. Gute Karten hat zudem Titelverteidiger Stefan Kraft, auf dem die Hoffnungen der zuletzt siebenmal in Folge siegreichen Österreicher ruhen.

Wer kann überraschen?
Überraschungen haben bei der Tournee Tradition: Thomas Diethart und Stefan Kraft, die letzten Gesamtsieger, waren jeweils ohne jeden Weltcup-Sieg in die Tournee gegangen. Potenzial auf einen ähnlichen Coup hat vor allem der Slowene Domen Prevc. Der 16 Jahre alte Bruder von Peter Prevc setzte bei der Generalprobe in Engelberg mit Rang zwei eine erste Duftmarke.

Welche Chancen haben die Deutschen?
Die Rangordnung im DSV-Team ist eindeutig wie lange nicht: Severin Freund ist als klare Nummer eins ein großer Tournee-Favorit, dahinter folgt Richard Freitag mit Außenseiterchancen. Die deutsche Nummer drei, Top-Talent Andreas Wellinger (20), ist für Überraschungen gut.

Wie liefen die vergangenen Jahre?
Aus deutscher Sicht enttäuschend. Severin Freund landete in den vergangenen fünf Gesamtwertungen auf den Plätzen 12, 7, 13, 16 und zuletzt 8, Richard Freitag auf 17, 10, 11, 24 und 6. Immerhin: Freitag sorgte vergangenen Winter in Innsbruck für den ersten deutschen Tagessieg seit zwölf Jahren. Letzter deutscher Tourneesieger ist Sven Hannawald, der 2001/2002 als bis heute einziger Athlet alle vier Springen gewann.

Was ist anders?
Im Gegensatz zu anderen Weltcups wird der erste Durchgang bei der Vierschanzentournee traditionell im K.o.-Modus ausgetragen. Die 50 qualifizierten Athleten werden in 25 Paare unterteilt und treten in direkten Duellen gegeneinander an. Dabei springt der Erste der Qualifikation des Vortages gegen den 50., der Zweite gegen den 49. - und die Sieger schaffen es direkt in den zweiten Durchgang. Das gilt auch für die fünf besten Verlierer ("Lucky Loser"), die das Feld der 30 Starter im Finale auffüllen. Bei Punktgleichheit kommt der Springer mit der niedrigeren Startnummer weiter.

Was gibt es zu gewinnen?
Einen "Goldenen Adler" gibt es als bleibende Erinnerung für den Gesamtsieg bei der anstehenden Vierschanzentournee. Und 20.000 Schweizer Franken. Je 10.000 Schweizer Franken gibt es für die vier Tagessiege. Alle vier Springen konnte in der Geschichte des Skisprung-Grand-Slams seit 1953 allerdings nur ein Flieger gewinnen: Sven Hannawald. Der Überflieger kassierte für seinen historischen Vierfachsieg vor inzwischen 14 Jahren insgesamt etwa 330.000 Euro an Preisgeldern und Prämien vom Deutschen Skiverband, die es heute in dieser Form nicht mehr gibt.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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