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Aufholjagd, aber kein Sieg Werder scheitert vorzeitig

Für Werder Bremen ist das Kapitel Champions League bereits nach der Vorrunde beendet, doch Hugo Almeida hat dem deutschen Vize-Meister wenigstens die Chance auf den UEFA-Pokal erhalten. Mit seinem Tor in der 87. Minute sicherte der Portugiese den Hanseaten in Nikosia das 2:2 (0:0) gegen Anorthosis Famagusta. Mit der vierten Punkteteilung im fünften Spiel vergab der Bundesliga-Neunte allerdings seine letzte Chance auf das Achtelfinale der Königsklasse, da Panathinaikos Athen überraschend bei Inter Mailand mit 1:0 (0:0) gewann.

Vor 22.000 Zuschauern besiegelten Nikos Nikolaou (62) und Savio (68.) den vorzeitigen K.o. der Bremer, für die Diego (72./Foulelfmeter) zum Anschlusstor traf. Im letzten Spiel der Gruppe B treffen die Bremer am 9. Dezember auf Inter Mailand und müssen dann unbedingt gewinnen. Fehlen im Endspiel um die UEFA-Cup-Teilnahme wird Spielmacher Diego, der auf Zypern seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb sah.

Bremen besser, aber ideenlos

"Wir sind traurig, dass wir das gesetzte Ziel nicht erreicht haben. Wir sind zu spät aufgewacht und haben zu spät den Mut gefunden, druckvoll nach vorne zu spielen. Vielleicht hat uns am Anfang die Angst gehemmt, alles zu verlieren", räumte Werder-Trainer Thomas Schaaf ein. Sportdirektor Klaus Allofs bekannte: "Wir sind zu fehlerhaft in unserem Spiel. Dann kann man in der Champions League nicht bestehen."

Obwohl die Bremer schon sehr bald Tempo und Rhythmus der Partie diktierten, fehlten ihrem Spiel die zündenden Ideen, um die massierte Abwehr der Zyprer zu überwinden. Weder von Diego noch dem in der Bundesliga zur Zeit gesperrten Mesut Özil gingen entscheidende Impulse aus. So schwang sich der unermüdliche Antreiber Torsten Frings im Mittelfeld zum besten Spieler auf.

Gegen die Elf der Namenlosen, die schon beim 0:0 an der Weser im September überrascht hatte, nahm Werder sofort das Heft in die Hand und versuchte aufs Tempo zu drücken. Ein 18 Meter-Schuss von Torsten Frings, den Ersatztorhüter Zoltan Nagy mit Mühe um den Pfosten lenkte (15.), blieb allerdings zunächst die ganze Ausbeute der Bremer Offensivbemühungen. Pech kam hinzu, als Hugo Almeida den Ball aus gut 25 Metern an die Latte jagte (28.). Trotz 63 Prozent Ballbesitz in der ersten Hälfte brachten weitere Angriffsversuche der Bremer zur Enttäuschung der rund 250 mitgereisten Fans nichts ein, weil der letzte Pass allzu oft nicht ankam.

Nachl ässigkeiten in der Abwehr

Auf der anderen Seite konnte sich Werder gegen den überfallartig nach vorne spielenden Außenseiter nicht in Sicherheit wiegen, da Per Mertesacker und Naldo in der Innenverteidigung gelegentlich unkonzentriert wirkten. Als der Brasilianer den Ball vor dem eigenen Strafraum vertändelte, wusste Taher (27.) das Geschenk aber nicht zu nutzen.

Wenig später verschätzte sich Ersatzkeeper Christian Vander, der den unter Adduktorenproblemen leidenden Stammtorhüter Tim Wiese vertrat, bei einer Flanke. Doch der überraschte Nikos Katsavakis (40.) köpfte über das Tor.

Almeida der tragische Held

Die Dominanz der Hanseaten setzte sich im zweiten Durchgang fort, doch der dringend benötigte Torerfolg ließ auf sich warten. Die nächste Möglichkeit verpasste Claudio Pizarro (53.) nach Flanke von Frings. Neun Minuten später fühlte sich niemand in der Werder-Abwehr für Nikolaou zuständig, der einen Eckball aus der Luft aufnahm und an Vander vorbei in die lange Ecke jagte. Die Konfusion in der Hintermannschaft der Gäste nutzte Savio anschließend sogar zum 2:0.

Doch Werder kam ins Spiel zurück. Nach Foul am eingewechselten Aaron Hunt verwandelte Diego den Strafstoß und gab seiner Mannschaft noch einmal Hoffnung. Für mehr als den Ausgleich durch Almeida (87.) reichte es aber nicht mehr, weil der Portugiese kurz vor Schluss frei vor dem Famagusta-Tor kläglich vergab.

Quelle: ntv.de, Michael Rossmann, dpa

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