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Dokumente werfen Fragen auf Wurde der PCR-Test von Djokovic gefälscht?

Was hat es mit den Ungereimtheiten um den PCR-Test von Novak Djokovic auf sich?

Was hat es mit den Ungereimtheiten um den PCR-Test von Novak Djokovic auf sich?

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Vieles deutet darauf hin, dass Novak Djokovic doch die Australian Open spielen darf. Nun aber tauchen Ungereimtheiten um seinen angeblichen positiven PCR-Test auf. Wurden die Dokumente manipuliert? Mehrere Indizien werfen Fragen auf - und dürften den Tennisstar in große Not bringen.

Novak Djokovic kann sich wieder frei bewegen und trainiert bereits fleißig in Melbourne, Australien. Nach jetzigem Stand würde der Tennisstar an den Australian Open ab dem kommenden Montag teilnehmen. Grund dafür ist ein positiver PCR-Test aus Serbien, der Djokovic eine Corona-Infektion am 16. Dezember 2021 bescheinigt. Damit durfte der 34-Jährige als Genesener mit einer Ausnahmegenehmigung zu den Australian Open einreisen und nach einem Visums-Fiasko am Flughafen samt Einwanderungshotel und Gerichtsverhandlung schließlich wieder zum Tennisschläger greifen. Laut Recherchen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" gibt es nun allerdings Ungereimtheiten mit diesem positiven PCR-Test, die für den Serben wieder große Probleme bedeuten könnten.

Die Anwälte von Djokovic legten in der Gerichtsverhandlung am Montag zwei Testergebnisse in Papierform vor. Demnach wurde der Weltranglistenerste am 16. Dezember positiv und am 22. Dezember dann wieder negativ getestet. Die digitalen Testergebnisse, die per Scan des QR-Codes eingesehen werden können, werfen laut "Spiegel" allerdings Fragen auf. Die URL mit dem digitalen Zeitstempel des angeblich am 16. Dezember durchgeführten positiven Tests gebe nämlich an, dass der Test erst am 26. Dezember durchgeführt wurde. Beim negativen Test stimme der Zeitstempel wiederum.

Die IT-Experten der Gruppe Zerforschung, die sich bereits mehrfach mit IT-Sicherheitslücken und dem Aufbau von Testsystemen beschäftigt und dem Nachrichtenmagazin bei der Analyse der digitalen Testergebnisse geholfen haben, bestätigten die Ungereimtheiten und erklärten sie detailliert auf Twitter. Demnach sei auch die Test-ID des angeblich positiven Tests (7371999) vom 16.12. größer als die des negativen Tests vom 22. Dezember (7320919). Der angeblich früher durchgeführte Test sei also erst später digital vermerkt worden.

Code zeigt erst positiv, dann negativ an

Hat also jemand die Testergebnisse im Nachhinein ins System eingetragen? Wurde Djokovic erst negativ getestet (am 22. Dezember) und anschließen positiv (am 26. Dezember)? Reiste er gar positiv nach Australien ein? Oder gab es womöglich überhaupt keine Infektion und sie wurde nur erfunden und eingetragen, damit der Serbe an den Australian Open teilnehmen kann? Der Tennisstar wurde in den Tagen nach seiner mutmaßlichen Infizierung mit dem Coronavirus mehrfach abgelichtet, wie er ohne Abstand und ohne Maske mit jungen Tennisspielern bei einer Preisverleihung in Belgrad und sogar für ein Fotoshooting der französischen Sportzeitung "L'Équipe" posiert. Das legt nahe, dass Djokovic an den Tagen tatsächlich nicht positiv getestet war.

Die QR-Codes werfen weitere Fragen auf, denn der "Spiegel" veröffentlichte in seinem Bericht Screenshots des angeblich positiven Tests, auf dessen digitaler Ausgabe auf Englisch steht (angeklickt am Montag um 13.19 Uhr MESZ): "Testergebnis negativ". Ein Screenshot nur eine Stunde später zeige dann auf einmal das positive Ergebnis an. Der bekannte Tennis-Journalist Ben Rothenburg postete bei Twitter Screenshots mit demselben Dilemma.

Die australischen Behörden überprüfen derzeit nicht nur mutmaßliche Falschangaben des Weltranglistenersten zu seinen Aufenthaltsorten vor der Einreise. Auch die PCR-Test-Fragen dürften die Situation von Novak Djokovic weiter erschweren und könnten seiner Turnier-Teilnahme doch noch einen Riegel vorschieben.

Quelle: ntv.de, dbe

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