Sport

Regierung prüft noch Falsche Angaben auf Djokovics Einreiseformular

Seine Fans halten zu ihm.

Seine Fans halten zu ihm.

(Foto: REUTERS)

Novak Djokovic muss sich weiter gedulden. Derzeit kann er sich frei in Australien bewegen, doch die Prüfung seines Visums ist noch nicht abgeschlossen. Hinzu kommen nun weitere belastende Hinweise. Auf dem Einreiseformular machte der Tennisstar falsche Angaben.

Auch einen Tag nach der Gerichtsentscheidung zu seinen Gunsten hat Tennis-Profi Novak Djokovic noch keine Gewissheit über seine Teilnahme an den Australian Open. Vor einer Entscheidung der Regierung um den zuständigen Einwanderungsminister Alex Hawke, der das Visum des 34 Jahre alten Serben noch immer aufheben kann, könnten Details aus einem Einreiseformular außerdem für zusätzliche Schwierigkeiten sorgen.

Wie australische Medien berichteten, entspricht eine Angabe in dem Dokument nicht der Wahrheit. Djokovic hat auf diesem die Frage, ob er in den 14 Tagen vor seiner Ankunft in Australien am 6. Januar gereist ist, mit "Nein" beantwortet. Durch in sozialen Netzwerken veröffentlichte Fotos und Videos lässt sich allerdings nachvollziehen, dass der in Monaco lebende Sportler sich im fraglichen Zeitraum vor der Anreise nach Down Under sowohl in seiner Heimat Serbien wie auch in Spanien zum Trainieren aufgehalten hat.

Vor falschen Angaben auf dem Formular wird explizit gewarnt: "Die Erteilung falscher oder irreführender Auskünfte ist eine schwere Straftat. Die Erteilung falscher oder irreführender Auskünfte kann auch zivilrechtlich geahndet werden." Laut "Sydney Morning Herald" betrage die Höchststrafe zwölf Monate Freiheitsentzug. Inwiefern die Falschangabe Einfluss hat auf die Entscheidung von Einwanderungsminister Hawke oder in diesem Zusammenhang relevant ist, ist unklar.

Zudem warf der Journalist Ben Rothenberg ein weiteres Problem auf: Die Djokovic-Seite hat das Testergebnis veröffentlicht, auf das sich der Sportler bezieht. Auf dem Blatt ist ein QR-Code, den er gescannt hat - der anzeigte, dass der Test negativ war. Also genau das Gegenteil von dem, was Djokovic zu seiner Infektion sagte und was die Grundlage für seine Ausnahmegenehmigung für die Australian Open war. Wenige Minuten nach Rothenbergs Tweet probierte der "New York Times"-Autor es noch einmal - und der Test wurde als positiv ausgegeben. Unklar, ob ein Fehler auf der Website oder möglicherweise Manipulation vorliegt. Mehrere Personen berichteten ihm demnach, dass ihnen immer wieder verschiedene Ergebnisse angezeigt werden.

ATP beklagt Kommunikation

Djokovic war in der vergangenen Woche die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Am Wochenende war er deswegen in einem Abschiebehotel in Melbourne untergebracht. Weil die Grenzbeamten ihm allerdings nicht die vereinbarte Zeit zur Klärung zugestanden hatten, wurde die Entscheidung im Laufe einer Gerichtsverhandlung am Montag gekippt.

Die Herren-Profitennisorganisation ATP hat die Unklarheiten bei den Einreisebestimmungen nach Australien nun kritisiert. Man respektiere die Opfer der australischen Bevölkerung während der Corona-Pandemie und die strengen Regeln des Landes, heißt es in einer Stellungnahme. Komplikationen in den vergangenen Tagen im Zusammenhang mit der Einreise von Spielern nach Australien hätten allerdings die Notwendigkeit von mehr Eindeutigkeit und einer klareren Kommunikation und Anwendung der Regeln gezeigt.

Mehr zum Thema

Die Ereignisse, die zur Gerichtsverhandlung über Djokovics Einspruch gegen sein entzogenes Visum geführt hätten, seien schädlich für alle Beteiligten und insbesondere für das Wohlergehen des Weltranglistenersten sowie dessen Vorbereitung auf die Australian Open. Grundsätzlich befürworte die ATP eine Impfung gegen das Coronavirus und ermutige alle Spieler dazu.

Die Australian Open werden vom 17. bis 30. Januar ausgetragen. Djokovic hat das Turnier neunmal gewonnen - so oft wie kein anderer.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen