Kerber fliegt beim Comeback Zverev erklärt dem "heiligen Rasen" seine Liebe
02.07.2024, 21:38 Uhr
Alexander Zverev hat seine Meinung über Rasenplätze geändert.
(Foto: IMAGO/Schreyer)
Die Rückkehr nach Wimbledon ist für Angelique Kerber schnell beendet, in der ersten Runde verliert sie ohne Satzgewinn. Deutlich besser läuft es für Alexander Zverev. Der deutsche Tennis-Superstar feiert einen souveränen Sieg. Auch Laura Siegemund erreicht die zweite Runde.
Alexander Zverev erklärte dem "heiligen Rasen" von Wimbledon spontan seine frische Liebe, Angelique Kerber schlich schwer geknickt von dannen: Keine drei Stunden nachdem der Olympiasieger seine Titelambitionen mit ersten Taten untermauert hatte, kassierte die Turniersiegerin von 2018 an ihrem einstigen Sehnsuchtsort die nächste empfindliche Pleite. Selbst die "Angie, Angie"-Rufe ihrer Fans an der Church Road halfen nicht.
Kerbers Niederlagenserie nimmt kein Ende. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin musste sich in der ersten Runde des Klassikers der kasachischen Weltranglisten-35. Julija Putinzewa mit 5:7, 3:6 geschlagen geben und schied damit wie auch in Melbourne und Paris direkt aus. Zverev gelang der Einstieg rund drei Wochen nach der Finalniederlage bei den French Open dagegen souverän. Der Olympiasieger setzte sich mit 6:2, 6:4, 6:2 gegen den Spanier Roberto Carballes Baena durch und war danach bestens aufgelegt.
"Ich habe über die Jahre so meine Probleme hier gehabt. Aber ich fühle mich jetzt anders", sagte Zverev: "Früher habe ich aus irgendeinem Grund immer gesagt, dass ich Rasenplätze nicht mag. Jetzt habe ich entschieden, dass ich sie liebe." Die ehemalige Bundestrainerin Barbara Rittner attestierte Kerber bei Prime Video dagegen "nicht genug Selbstvertrauen, da fehlen ihr die Matches."
Siegemund verrät: Olympia-Doppel mit Kerber
Während neben Kerber auch Tatjana Maria durch ein 6:7 (6:8), 5:7 gegen die Britin Katie Boulter ausschied, überzeugte Laura Siegemund. Die routinierte Schwäbin steckt mit 36 Jahren weiter voller Motivation und Energie, wie sie beim 6:4, 6:1 gegen die Ukrainerin Kateryna Baindl nachwies.
"Ich genieße das ein Stück weit, weil ich mir einfach nicht mehr so einen Stress mache", sagte Siegemund, die nun auf Jelena Rybakina (Kasachstan), Turniersiegerin von 2022, trifft. Siegemund verriet auch noch, dass sie bei Olympia in Paris mit Kerber Doppel spielen wird, doch das ist Zukunftsmusik.
Auch Zverev nimmt Wimbledon enorm ernst und ist ambitionierter als je zuvor bei dem Event, das bislang sein klar schwächstes Grand-Slam-Turnier ist. Zweimal erreichte der 27-Jährige das Achtelfinale, bei den drei anderen Majors stand er jeweils mindestens im Halbfinale. "Das ist das offenste Wimbledonturnier, das wir in 20 Jahren hatten", sagte er erneut. Vielleicht sei er diesmal der Profi, der perfekte zwei Turnierwochen erwische.
Entsprechend fokussiert ging er die erste Runde an, in der Carballes Baena aber auch noch kein echter Prüfstein war. Nach Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier ist Zverev damit der dritte deutsche Profi, der in diesem Jahr die zweite Runde erreichte. Dort wartet auf den Weltranglistenvierten ein Aufeinandertreffen mit dem Lokalmatadoren Henry Searle oder dem US-Amerikaner Marcos Giron.
Quelle: ntv.de, tsi/sid