Aus bei Tennis-WM gegen Sock Zverev verpasst Sprung ins Halbfinale
16.11.2017, 23:52 Uhr
Alexander Zverev hat das Halbfinale der Tennis-Weltmeisterschaft verpasst.
(Foto: imago/Colorsport)
Dank einer traumhaften Saison qualifiziert sich Alexander Zverev für das ATP-Finals. In einem turbulenten Spiel gegen den US-Amerikaner Jack Sock kämpft er um den Einzug ins Halbfinale - und verliert. Damit ist die Tennis-WM für den deutschen Hoffnungsträger beendet.
Für Alexander Zverev ist der Traum vom Halbfinaleinzug beim ATP-Finale nach einem Match der vergebenen Breakchancen geplatzt. Der Weltranglistendritte unterlag im entscheidenden Vorrundenspiel Jack Sock aus den USA mit 4:6, 6:1, 4:6. Sock ist bei den mit acht Millionen US-Dollar dotierten ATP Finals der erste US-Amerikaner in der Runde der letzten vier Profis seit Andy Roddick 2007.
Beim Londoner Debütantenball konnte Zverev allein im ersten Satz trotz sechs Möglichkeiten den Aufschlag seines Kontrahenten kein einziges Mal durchbrechen. Mit einem Sieg aus drei Partien belegte der Hamburger letztlich Gruppenplatz drei. Sock erreichte mit einem Erfolg mehr auf dem Konto den zweiten Rang und trifft am Samstag auf Grigor Dimitrow aus Bulgarien, den Gewinner der Pete-Sampras-Gruppe.
Rund 16.000 Zuschauer in der mächtigen Londoner Arena sahen eine intensive Partie, in der das Momentum ständig wechselte. Sowohl Zverev als auch Sock hatten zunächst Probleme, ihr Service durchzubringen. Als erster konnte der Rechtshänder aus Nebraska die Misere beenden und seinen vierten Breakball im ominösen siebten Spiel zur 4:3-Führung nutzen.
Unmittelbar zuvor hatte Zverev aus Frust seinen Schläger auf den Boden geschleudert.
Fehlerfestival in London

Der US-Amerikaner Jack Sock spielt am Samstag gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow um den Einzug in das WM-Finale am Sonntag.
(Foto: AP)
Durch variable Angriffe ließ Sock den Deutschen nicht zu seinem Rhythmus finden, so dass Zverev seine großen Stärken - die Grundlinienschläge und die Aufschläge - zu selten zur Geltung bringen konnte. Zverev steckte trotz des Satzverlustes nicht auf und konnte im zweiten Durchgang dann endlich seine siebte Breakchance nutzen. Das gab dem Davis-Cup-Spieler sichtlich Rückenwind, Sock agierte in dieser Phase immer fehlerhafter.
Im entscheidenden Durchgang verpasste Zverev die Chance, sich abzusetzen, und half Sock durch eigene Fehler. Zwar holte der Deutsche einen 2:4-Rückstand auf, doch am Ende behielt der US-Profi die Oberhand.
Sock hatte sich als letzter der acht Profis für London qualifiziert. Und das kam selbst für ihn überraschend - der 25-Jährige musste deshalb seinen Golf-Urlaub auf der Masters-Anlage in Augusta verschieben.
Historische Chance verpasst
Als bislang letzter deutscher Spieler hatte Rainer Schüttler 2003 im Halbfinale des Saisonabschluss-Turniers gestanden. Damals hatte Schüttler in Houston gegen den US-Amerikaner André Agassi verloren. Der letzte deutsche Sieger beim ATP-Finale war vor 22 Jahren Boris Becker, der die Veranstaltung insgesamt dreimal gewann (1988, 1992, 1995). Michael Stich holte sich die Trophäe 1993.
Zverev hatte zum Auftakt des Londoner Turniers den Kroaten Marin Cilic bezwungen und zwei Tage später gegen den Schweizer Superstar Roger Federer verloren. Der Grand-Slam-Rekordchampion setzte sich am Donnerstag auch in seinem abschließenden Gruppenspiel mit 6:7 (5:7), 6:4, 6:1 gegen Cilic durch und ist weiter ohne Niederlage. Am Samstag trifft der 36-Jährige in der Vorschlussrunde entweder auf den Belgier David Goffin oder Dominic Thiem aus Österreich. Die beiden Profis spielen am Freitag um den Einzug in die Runde der letzten Vier.
Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa