Der Sport-Tag BBC-Expertin wünscht verurteiltem Vergewaltiger "viel Glück" - und entschuldigt sich
25.07.2024, 08:28 UhrDer Fall von Steven van de Velde polarisiert rund um die Olympischen Spiele. Der mittlerweile 29 Jahre alte niederländische Beach-Volleyballer ist 2016 in England wegen der Vergewaltigung einer Zwölfjährigen zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er war damals 19 Jahre alt. Auf eigenem Wunsch wohnt er nicht im Olympischen Dorf, zudem will er Medien während der Spiele in Paris keine Auskunft geben.
In Großbritannien sorgte nun Paula Radcliffe, die für die BBC Expertin ist, für Aufsehen, die van de Velde im Vorfeld "viel Glück" wünschte, wie der "Guardian" berichtet. Bei einer Talkshow wurde sie gefragt, ob es bei Olympia pauschale Verbote geben sollte. Die vierfache Olympiasiegerin sprach von einem "sehr gefährlichen Weg". "Ich weiß, dass er mittlerweile verheiratet ist", erklärte Radcliffe. "Ich glaube, es wäre eine harte Sache, ihn zweimal zu bestrafen. Und wenn er es geschafft hat, sein Leben nach der Gefängnisstrafe umzukrempeln, sich zu qualifizieren und Sport auf höchstem Niveau zu treiben, dann wünsche ich ihm wirklich viel Glück."
Für ihre Erklärung wurde Radcliffe dann später kritisiert - sie räumte ein, dass sie sich falsch ausgedrückt habe. "Ich stimme (der Kritik) zu und kann mich nur entschuldigen", sagte sie. "Das ist nicht das, was ich sagen wollte." Weiter sagte sie: "Ich war verwirrt und hatte über die Idee gesprochen, ihn pauschal von den Spielen auszuschließen. Ich weiß nicht, warum ich ihm Glück gewünscht habe, ich entschuldige mich nochmals." Van de Velde sagte selbst vor den Spielen in einem Interview: "Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen und muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens."
Quelle: ntv.de