Der Sport-Tag Druckspiel gegen Schweden könnte zu Trumpf werden
22.06.2018, 13:57 UhrEin Sieg unter dem Druck des Gewinnen-Müssens gegen Schweden könnte für die deutsche Nationalmannschaft zu einem Trumpf im weiteren WM-Turnier werden, erklärt DFB-Teampsychologe Hans-Dieter Hermann. Gewonnene "Druckspiele" seien "Brustlöser".
- "Druckspiele sind definitiv die große Chance, sich selbst zu bestätigen. Die Psyche lässt sich nicht belügen", sagte Hermann auf der DFB-Homepage. Billige Erfolgsmomente würden keinen Schub geben. "Aber unter Druck etwas zu leisten, sagt dem Selbstbewusstsein: Hey, du kannst es. Das gibt einen starken und nachhaltigen Impuls", erläuterte der Sportpsychologe.
- Druck entstehe aus psychologischer Sicht immer dann, wenn das Ziel erstrebenswert erscheint, der Ausgang aber ungewiss sei, sagte der 58-Jährige. Die häufigste negative Folge sei es, dass Spieler überpacen. Zum Beispiel im Training, weil sie dann einfach zu aggressiv in die Zweikämpfe gehen. Oder im Spiel, indem sie den Job vom Nebenmann übernehmen wollen oder eher übermotiviert zu Werke gehen. Im kritischen Fall muss der Trainer einschreiten."
Die Teamsitzung nach der Auftaktniederlage gegen Mexiko sei "unheimlich wichtig" gewesen: "Die Sitzung hat die Mannschaft eindeutig weitergebracht, auch weil sich viele beteiligt haben. Es wurde sehr klar geredet, auch selbstkritisch. Alle konnten sich danach in die Augen schauen."
Quelle: ntv.de