Der Sport-Tag Irans Nationalmannschaft erzürnt Parlament
25.03.2018, 21:10 UhrDer iranischen Fußball-Nationalmannschaft droht in der Vorbereitungsphase für die WM in Russland politischer Ärger wegen eines Israel-Spiels. Das iranische Parlament will den Sportminister und eventuell auch den Präsidenten des Verbands FFI einbestellen. Einem konservativen Abgeordneten zufolge geht es um Kapitän Massoud Shojaei.

Kapitän Massoud Shojaei (2.v.r.) darf heute nicht mehr mit der Mannschaft jubeln.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dieser hatte die Mannschaft im Testspiel am vorigen Dienstag gegen Tunesien (0:1) erneut angeführt, obwohl er wegen eines Vereinsspiels gegen einen Club aus Israel seit Sommer vergangenen Jahres offiziell für Länderspiele gesperrt ist. Das Sportministerium und der FFI hätten klammheimlich die Sperre umgangen, es gehe hier nicht nur um Sportpolitik, sondern "um ideologische Prinzipien", so der Abgeordnete weiter. Die Sport- und Fußballfunktionäre hätten diese Prinzipien ignoriert und müssen daher vor dem Parlament Rede und Antwort stehen.
Wegen der politischen Feindschaft mit Israel dürfen iranische Sportler seit über 38 Jähren nicht gegen israelische Sportler oder Mannschaften antreten. Das Verbot gilt im Land als eine sportpolitische rote Linie und ein Verstoß als Tabubruch. Schojaei war im August letzten Jahres in der Europa-League-Qualifikation mit seinem Verein Panionios Athen gegen Maccabi Tel Aviv angetreten. Daraufhin wurde er aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Vergangene Woche wurde er jedoch von Trainer Carlos Queiroz für die WM-Vorbereitungsspiele gegen Tunesien und Algerien nominiert und behielt auch die Kapitänsbinde.
Quelle: ntv.de