Wenn der FC Bayern München oder die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen oder gespielt haben, kann die Presse oft auf ein Statement von Mats Hummels setzen - der Weltmeister gilt als auskunftsfreudig und kritisch. Nun hat er die Medien selbst kritisiert.

• "Wer kritische Themen anspricht, löst gleich einen Skandal aus. Allerweltzitate werden zu großen Zeilen gemacht. Durch diese Entwicklung wird es in Zukunft inhaltlich viel weniger von den Spielern geben, wir werden uns alle mit viel Nichtssagendem abfinden müssen", sagte Hummels in einem Interview mit dem Sportmagazin "Socrates".
• Dabei sehe er Parallelen zur nordamerikanischen Basketball-Profilliga NBA, wo es vermehrt von Spielern "nur hohle Phrasen" gebe.
• Im Fußball läuft es laut Hummels "leider in eine ähnliche Richtung, weil die meisten Spieler keine Lust haben, in negative Schlagzeilen zu geraten". Es bedürfe deshalb schon Mut, sich inhaltlich stark zu äußern, sagte er.

Auch wenn es "manchmal wahrscheinlich leichter" für ihn sei, mit Floskeln oder Plattitüden zu antworten, versprach Hummels, sich weiter kritisch zu äußern. Er sei "nach wie vor überzeugt, dass man den Leuten Fußball erklären oder ihnen zumindest ein bisschen aufzeigen kann, was hinter den Kulissen passiert - ohne dabei Vertraulichkeiten zu brechen. Dafür handele ich mir auch immer mal wieder Ärger ein, aber das nehme ich in Kauf".