Der Sport-Tag Merkel, Macron, Johnson haben ein Problem mit der EM
18.06.2021, 21:33 UhrBundeskanzlerin Angela Merkel sieht hohe Zuschauerzahlen bei der Fußball-EM angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus kritisch. "Wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, bin ich skeptisch, ob das die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist", sagte Merkel am Freitag vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. Merkel antwortete damit auf die Frage, ob das geplante EM-Finale in London am 11. Juli eine gute Idee sei. In Großbritannien herrscht die erstmals in Indien festgestellte Delta-Variante bereits vor, dort steigen die Infektionszahlen seit geraumer Zeit wieder stark an. Auch Macron äußerte sich besorgt.
Die UEFA prüft, das EM-Halbfinale und das Finale wegen der angespannten Corona-Lage aus dem Londoner Wembley-Stadion in die ungarische Hauptstadt Budapest zu verlegen. "Es gibt immer einen Notfallplan, aber wir sind zuversichtlich, dass die letzte Woche in London stattfinden wird", teilte die UEFA mit. Diese bemüht sich angeblich um Ausnahmeregelungen, damit Spieler, Offizielle und VIP-Gäste problemlos ein- und ausreisen können. Aktuell müssen Einreisende je nach Herkunft für zehn Tage in Quarantäne und PCR-Tests absolvieren. Mit einem negativen Testergebnis am fünften Tag nach der Einreise kann man die Quarantäne verlassen.
Der britische Premierminister Boris Johnson will sich von der UEFA nicht unter Druck setzen lassen. "Wir werden alles tun, was notwendig ist, um das Land vor COVID zu schützen", sagte Johnson am Freitag: "Das wird unsere Priorität sein." Man werde mit der UEFA sprechen "und sehen, ob wir einige vernünftige Zugeständnisse machen können, aber Priorität muss die öffentliche Gesundheit haben".
Quelle: ntv.de