Der Sport-Tag Videoanalyse statt Training - DFB-Mann beklagt falschen Ansatz
07.09.2024, 14:06 Uhr
Hat erneut den Reformbedarf im deutschen Nachwuchsfußball herausgestellt: Hannes Wolf.
(Foto: Jürgen Kessler/dpa)
Hannes Wolf hat eine falsche Ausrichtung bei der Ausbildung des Nachwuchses beklagt. "Über die vergangenen Jahre haben wir aus den Augen verloren, worauf es ankommt. Früher hast du dich nicht ewig mit dem Gegner beschäftigt, sondern die Woche damit gefüllt, deine eigene Mannschaft besser zu machen. Das hat sich in den vergangenen zehn, zwölf Jahren geändert", sagte der Sportdirektor für Nachwuchs, Training und Entwicklung des DFB dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die 2014er-Weltmeister seien die letzte Generation gewesen, "die ohne Videoanalyse in der Jugend groß geworden sind", stellte Wolf fest und forderte: "Wir dürfen keine Minute weniger an der individuellen Qualität eines Spielers arbeiten, um stattdessen Videoanalysen zu machen."
Der 43-Jährige verteidigte auch erneut die Reform des Kinderfußballs. "Wir hatten zu viel Gegnerorientierung, zu große Spielformen, in denen jeder den Ball zu wenig hatte. Wenn du jedes Jahr ab der E-Jugend drei Prozent deines Potenzials nicht entwickelst, fehlen nach zehn Jahren 30 Prozent Qualität", sagte Wolf.
Quelle: ntv.de