Der Sport-Tag Volksabstimmung beendet Schweizer Olympia-Traum
10.06.2018, 14:49 Uhr
Aller Werbung zum Trotz: Die Schweizer wollen sich Olympia 2026 nicht leisten.
(Foto: imago/Manuel Winterberger)
Ausgeträumt hat sich der Traum von Olympischen Winterspielen 2026 im Herzen der Alpen: Die Einwohner des Kantons Wallis verweigerten bei einer Volksabstimmung mit 54 Prozent der Stimmen die nötige finanzielle Beteiligung an den Olympia-Kosten in Höhe von 100 Millionen Franken (gut 86 Millionen Euro). Ohne den Kredit wird die Bewerbung nun nicht mehr weiter verfolgt. Das ist das Aus für das Projekt "Sion 2026", wie Bürgermeister Philippe Varone vorher deutlich gemacht hatte: "Es gibt keinen Plan B". Zuletzt fanden 1948 Olympische Winterspiele in der Schweitz statt, damals in St. Moritz.
Im Rennen um die Austragung der Spiele in acht Jahren haben sechs andere Länder Interesse bekundet: Italien mit Turin und Mailand, Österreich mit Graz und Schladming, Schweden mit Stockholm, die Türkei mit Erzurum, Kanada mit Calgary und Japan mit Sapporo. Die Entscheidung fällt im Herbst 2019. Sion wollte nachhaltige Spiele auf schon vorhandenen Pisten, Schanzen und Loipenparks im Umkreis von etwa zwei Stunden Bahnfahrt organisieren. Varone versprach sich gute Werbung für seine Stadt.
Die Gegner schürten aber Angst vor einem Milliardengrab oder schweren Umweltzerstörungen. Sie trauten den Beteuerungen des Internationalen Olympischen Komitees und der Schweizer Befürworter nicht, dass keine großen Neubauten nötig und die Investitionen überschaubar seien. An der Abstimmung beteiligten sich rund 63 Prozent der 214.000 Wahlberechtigten.
Quelle: ntv.de