Der Sport-Tag

Der Sport-Tag Wegen Kopftuch: Iran ächtet Schach-Schiedsrichterin

Was für eine traurige Geschichte von der Schach-WM: Im russischen Wladiwostok kämpfen derzeit die Frauen um den Titel der Schach-Weltmeisterin. Mit dabei ist auch die Iranerin Shohreh Bayat - als Chefschiedsrichterin. Und ausgerechnet die 32-Jährige steht nun im Mittelpunkt.

  • Bayat trägt ein Kopftuch, aus Respekt an den Verband ihrer Heimat, wo eine Kopftuchpflicht für Frauen herrscht.
  • Doch bedeckte sie ihren Kopf und ihre Haare nur zur Hälfte - weswegen im Iran eine üble Kritik an ihr losgetreten wurde. "Nach dem Turniertag schaute ich auf mein Telefon und sah, dass in iranischen Medien plötzlich über mein Kopftuch berichtet wird", sagte Bayat der ARD. "Die behaupteten, ich hätte aus Protest gegen das Kopftuch keines getragen."
  • Der iranische Verband forderte Bayat zu einer Entschuldigung auf. Zusätzlich solle sie ihr Kopftuch für den Rest der WM besonders gottesfürchtig knoten.
  • Die 32-Jährige aber nahm das Kopftuch stattdessen komplett ab. Sie glaubt, ohnehin nichts mehr zu verlieren zu haben. "Ich habe den iranischen Schachverband gebeten, mir schriftlich zu versichern, dass ich ohne Sorge um meine Sicherheit in den Iran zurückkehren kann", sagte sie der ARD. "Als ich darauf keine Antwort bekommen habe, war mir klar, dass es nicht sicher für mich ist, zurückzukehren, und dass es nun auch keinen Unterschied mehr macht, ob ich das Kopftuch trage oder nicht."

Quelle: ntv.de

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