Formel1

F1-Konkurrenz fährt hinterher Auch ein toter Vogel hält Verstappen nicht auf

Max Verstappen hat Lewis Hamilton als Dominator der Formel 1 abgelöst.

Max Verstappen hat Lewis Hamilton als Dominator der Formel 1 abgelöst.

(Foto: picture alliance / empics)

Max Verstappen fährt seiner Konkurrenz in der Formel 1 regelmäßig davon, der dritte WM-Titel ist dem Doppel-Weltmeister kaum noch zu nehmen. Das liegt nicht allein am überlegenden Red-Bull-Boliden. Das zeigt der Blick auf die Zahlen nach dem Großen Preis von Kanada.

Ein bisschen langweilig war ihm schon, deshalb nervte Max Verstappen bei seiner einsamen Fahrt an der Spitze seine Crew. "Ich glaube, die Reifen haben zu wenig Grip", näselte er in den Funk - dreimal nacheinander. "Ja, Verstappen, wir haben es wirklich verstanden", lautete die leicht genervte Antwort vom Red-Bull-Kommandostand, und der Hohepriester des Highspeed gab sich damit zufrieden: "Okay."

Auf die wuchtige Performance von Max Verstappen hatte der fehlende Grip ebenso wenig Einfluss wie der bedauernswerte Vogel, den der Champion schon in der 12. Runde erwischte und der seitdem im Bremskanal des Red Bull feststeckte. "Ich habe leider einen Vogel gekillt", erzählte er der Box, um wenig später laut in den Funk zu lachen: "Hahaha, jetzt habe ich mich fast selber abgeschossen." Ein kleiner Hoppler über den Randstein - es gab halt nicht so viel zu erzählen bei Verstappens unfassbarer Machtdemonstration.

Die mit nicht weniger beeindruckenden Zahlen zu belegen ist. Mit dem 41. Erfolg seiner Karriere zog Verstappen mit dem legendären Ayrton Senna gleich, nur vier Piloten haben den Zielstrich öfter auf Platz eins überquert: Lewis Hamilton (103), Michael Schumacher (91), Sebastian Vettel (53) und Alain Prost (51). Für Red Bull war es der 100. Grand-Prix-Sieg seit dem allerersten von Sebastian Vettel im Jahr 2009. Ja, sagte der Weltmeister und nickte pflichtbewusst, 100 Siege seien schon eine tolle Bilanz, aber: "Diese Zahl ist nur eine Zwischenstation. Jetzt peilen wir die 200 an."

Perez ist im gleichen Auto chancenlos

Max Verstappen ist 25, er hat genügend Zeit, um dieses doch recht ambitioniert scheinende Ziel sogar selbst mit Red Bull zu erreichen. Gut möglich, dass er noch in dieser Saison die 51 Siege von Alain Prost einstellt und den 53 von Sebastian Vettel ein gutes Stück näher kommt. Schließlich sind noch 14 Rennen zu fahren, und es ist niemand in Sicht, der die Bullen wirklich dauerhaft gefährden könnte. "Max hält die Welt in seinen Händen", schrieb die spanische "El Mundo Deportivo" - das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber den Formel-1-Kosmos hat Mad Max allemal im Griff.

Natürlich hat er auch ein Auto, das der Konkurrenz in Sachen Topspeed und Standfestigkeit überlegen ist, aber: "Du musst dieses Auto erstmal so bewegen, wie er es tut", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko, einer der größten Verstappen-Fans überhaupt. Zumal Teamkollege Sergio Perez zwar das gleiche Material zur Verfügung hat, aber weitaus weniger rausholt, zuletzt dreimal in Folge die Top 10 in der Quali verpasste und mit den Plätzen 16, 4 und 6 in Monaco, Barcelona und Montreal die kleine Hoffnung auf einen engen Red-Bull-internen WM-Kampf verpuffen ließ.

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Noch eine Zahl gefällig? Seit der 48. Runde im Großen Preis von Miami Anfang Mai hat Verstappen in mittlerweile 224 Runden ununterbrochen geführt - vor ihm liegen in dieser Statistik nur noch der Italiener Alberto Ascari (305) und Senna (264).

Hinter Verstappen lieferten sich in Montreal die beiden hochdekorierten Ex-Champions Lewis Hamilton im Mercedes und Fernando Alonso im Aston Martin ein spannendes Duell um Platz zwei, das Alonso für sich entschied. Der Spanier ist 41, Hamilton 38 Jahre alt - sollte Verstappen noch so lange fahren, könnte er selbst die von ihm ausgerufenen 200 Siege locker übertreffen. "Max ist ein bisschen weg", stellte Hamilton mit einem kleinen Lächeln fest. Ein bisschen sehr weit.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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