Vettel mit F1-Bestzeit in Barcelona Auto-Brand erschreckt Heidfeld
21.05.2011, 12:21 UhrLotus-Renault-Pilot Nick Heidfeld brennt nach seiner Rückkehr in die Formel 1 vor Ehrgeiz, doch im letzten Training zum Großen Preis von Spanien brennt plötzlich auch sein Bolide. Sportlich bestimmt Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull die Schlagzeilen, obwohl auch er mit den neuen harten Reifen unzufrieden ist.
Böse Überraschung für Nick Heidfeld: Der Lotus-Renault des deutschen Formel-1-Piloten fing im letzten Training zum Rennen von Barcelona nach sechs gefahrenen Runden plötzlich Feuer. Heidfeld fuhr den brennenden Boliden gedankenschnell neben die Strecke und sprang schnell heraus, nachdem ihm sein Team über den Boxenfunk mitgeteilt hatte: "Feuer, schnell heraus!"
"Das war eines der größten Feuer, die ich bisher im Auto erlebt habe", sagte der 34-Jährige sichtlich geschockt, gab aber gesundheitlich Entwarnung: "Mir ist gar nichts passiert. Das Feuer war zum Glück hinter und neben mir. Im Cockpit war alles in Ordnung."
Ob Heidfeld am Mittag im Qualifying (im n-tv.de Liveticker) starten kann, ist noch offen. So oder so ist sein Start im Rennen nicht gefährdet. Sollte er auf das Qualifying verzichten müssen, würde seine beste Trainingszeit gewertet. Liegt die im Rahmen der 107-Prozent-Regel zum Sieger des Qualifyings, wäre Heidfeld qualifiziert, müsste aber vom letzten Platz aus ins Rennen gehen.
Vettel schlägt eiskalt zu

Sebastian Vettel ging erst kurz vor Ende der Trainingssession auf die Fahrbahn, fuhr aber dennoch die Bestzeit.
(Foto: dpa)
Weltmeister Sebastian Vettel demonstrierte derweil wieder eindrucksvoll seine derzeitige Überlegenheit. Der Red-Bull-Pilot sah beim letzten Training aufgrund technischer Probleme zunächst fast komplett zu, ging dann erst zwei Minuten vor Ende der Session auf die Strecke und fuhr trotz Verkehrs prompt die Bestzeit (1:21,707).
Damit überflügelte er in letzter Sekunde seinen Teamkollegen Mark Webber (1:21,791), der nach den Bestzeiten in den ersten beiden Einheiten auf dem Weg zum Hattrick schien. Rang drei belegte Rekordweltmeister Michael Schumacher im Mercedes (1:23,057) mit allerdings schon deutlichem Abstand auf die Red Bulls.
Ärger über die neuen Reifen
Unterdessen sorgen die neuen harten Reifen von Hersteller Pirelli bei den Formel-1-Piloten für Verunsicherung und Verstimmung. Vor dem Qualifying übten mehrere Fahrer und Teams Kritik an der Mischung, die in Barcelona erstmals zum Einsatz kommt. "Sie sind sehr hart und es dauert eine Weile, bis sie auf Temperatur sind. Ich glaube, dass sie länger halten als die weichen. Sie sind aber auch langsamer. Das ist kein großes Geheimnis", sagte Weltmeister Vettel.
Die verhältnismäßig lange Aufwärmphase der Reifen sorgt dafür, dass die Piloten anfangs noch über die Strecke rutschen können. "Es war für alle Teams schwierig, mit den Reifen zu arbeiten", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug rückblickend auf das Freitagstraining.
Wegen des extremen Unterschieds in der Fahrbeschaffenheit auf der Rennpiste zwischen harten und weichen Reifen rechnet Ferrari-Pilot Fernando Alonso mit "einer hohen Anzahl an Boxenstopps". "Weil die harten im Vergleich zu den weichen Reifen ziemlich langsam sind, wird man im Rennen natürlich so viele Runden wie möglich mit den weichen Reifen fahren wollen", sagte Sauber-Pilot Sergio Pérez.
Quelle: ntv.de, sid/dpa