Lauda ermahnt Formel-1-Piloten "Bitte twittert nicht, wenn ihr aufs Klo geht"
08.03.2017, 12:57 Uhr
		                      Ja seid's ihr denn narrisch mit eurem Getwitter?
(Foto: REUTERS)
Lewis Hamilton und Co. sind Superstars. Weil sie ihre Boliden bei höchstem Tempo spektakulär beherrschen. Für Formel-1-Legende Niki Lauda reicht das, um berühmt zu werden. Die zusätzliche Ruhmhascherei geht ihm dagegen gehörig auf den Senkel.
Formel-1-Legende Niki Lauda kann der Dauerpräsenz der heutigen Rennfahrer-Generation in den sozialen Medien nichts abgewinnen. "Der Berater von Rosberg, der das für Nico wirklich exzellent macht, sagt immer: 'Niki, du bist wesentlich mehr wert, wenn du drei Millionen Follower hast'. Das mag jetzt naiv klingen, aber ich behaupte, dass im Sport das Resultat reicht", sagte Lauda der österreichischen Zeitung "Kurier".
Der Ex-Weltmeister und heutige Aufsichtsratsboss des Formel-1-Teams von Mercedes glaubt nicht, dass die Präsenz bei Facebook, Twitter und Co. die Leistung auf der Strecke ersetzen kann. "Wenn ich heute zu meinem Sponsor gehe und sage, ich habe so und so viele Follower, würde der antworten: 'Ist uns egal'. Meine Bekanntheit hat andere Gründe", sagte Lauda, der als aktiver Rennfahrer heute "bestimmt nicht" in den sozialen Medien aktiv wäre. Einer der "Top-Performer" in den sozialen Medien ist Lewis Hamilton. Allein bei Twitter hat er über 4,2 Millionen Follower.
Lauda behauptet indes, er sei berühmt, "weil ich am Nürburgring verunglückt bin. Weil ich drei Mal Weltmeister wurde. Und weil ich jetzt das Mercedes-Team mitführe. Darum geht's. Und nicht darum, dass mir Leute antworten, nachdem ich geschrieben habe, dass ich vor fünf Minuten am Klo war." Sein Grundgedanke sei: "Medienpräsenz darf einem nichts wert sein. Ich kann aber nur über Spitzensport sprechen, wo der Erfolg kommt, wenn du gewinnst. Der Hype durch Medien macht Menschen euphorisch. Sobald du aber abhängig davon bist, wie Medien über dich berichten, geht's bergab."
Lauda macht sich Sorgen um die heutige Generation. "Diese Blase mit Facebook, Twitter, Instagram und Co. hat eine ungeheure Dominanz im Leben eingenommen. Jeder will dem anderen beweisen, ob er drei, zehn oder 300.000 Follower hat. Die Dynamik ist beängstigend. 99 Prozent des Inhalts auf Social Media sind Müll", sagte er und rät seinen Kindern: "Bitte twittert nicht, wenn ihr aufs Klo geht."
Quelle: ntv.de, tno/sid