Formel 1 freut Red Bulls Krise Deutsches Trio schielt aufs Podium
11.03.2014, 14:39 Uhr
Lange Zeit fuhr Sebastian Vettel außer Konkurrenz. In dieser Saison sieht's für Red Bull aber alles andere als rosig aus.
(Foto: dpa)
Die Regeländerungen in der Formel 1 bringen vor allem bei Red Bull lange Gesichter. Während dort noch an einem Masterplan gearbeitet wird, hoffen Nico Rosberg, Nico Hülkenberg und Adrian Sutil schon aufs Podium. Alle drei haben einen entscheidenden Startvorteil.
Das deutsche Formel-1-Trio hinter Sebastian Vettel will in dieser unberechenbaren Saison endlich auch selbst richtig glänzen. Allen voran Nico Rosberg: "Ich habe schon das Gefühl, dass 2014 unser Jahr werden könnte", sagte der gebürtige Wiesbadener zu den Aussichten mit seinem MercedesAMG-Team. In seinem neunten Jahr in der Königsklasse des Motorsports will Rosberg seinem Landsmann Sebastian Vettel den Weltmeister-Titel streitig machen. Die beiden Cockpit-Tauscher Nico Hülkenberg und Adrian Sutil schielen unterdessen voller Sehnsucht auf ihre erste Podiumsplätze.
Für die drei Deutschen hinter Vierfach-Weltmeister Vettel spricht vor dem Saisonauftakt an diesem Wochenende mit dem Großen Preis von Australien zunächst, dass sie alle nicht in Autos mit dem bislang so problembeladenen Renault-Antrieb sitzen. Rosbergs Silberpfeil und Hülkenbergs Force India werden von Mercedes-Power in Fahrt gebracht. Unter der Abdeckung von Sutils Sauber stecken Ferrari-Pferdestärken.
Sie wirken zwar durchweg selbstbewusst, doch was ihr Auto in Kombination mit Antrieb im Rennen tatsächlich zu leisten imstande sind, wissen auch Hülkenberg und Sutil nicht. "Keiner ist zu 100 Prozent bereit", gab Sutil zu. "So eine Veränderung der Regel ist immer eine Chance, etwas richtig Gutes zu erreichen, aber auch ein Risiko, mal daneben zu greifen. Auch hier gilt es abzuwarten", sagte Hülkenberg.
Neue Chancen dank Regeländerungen
Den ehemaligen GP2-Champion verschlug es auf der fehlgeschlagenen Suche nach einem Cockpit erneut zu Force India. Schon 2012 war Hülkenberg für den indischen Rennstall angetreten. Der Ausflug zu Sauber endete nach nur einem Jahr, den Platz des Emmerichers dort nahm Sutil dankend an.
Und der Gräfelfinger hofft nun auf den Faktor Unberechenbarkeit in der Reformsaison 2014 mit neuen Turbomotoren, neuem Hybridsystem, Spritlimit und weiteren aerodynamischen Einschnitten. "Das haben wir ja schon häufig gesehen bei Regeländerungen und das ist jetzt die größte Regeländerung seit Jahrzehnten. Das öffnet große Chancen für jedes Team, besonders die kleineren", glaubt Sutil.
Rosberg hofft auf Rückkehr
Wie Siege schmecken, weiß Landsmann Rosberg zumindest ein bisschen: bislang gelangen ihm drei. Wohl noch nie in seiner bisherigen Karriere schienen die Aussichten auf Champagnerverköstigungen auf dem Gewinner-Podium so gut. "Ich glaube fest daran, dass wir eines Tages das beste Team der Formel 1 werden können", sagte Rosberg. Das Silberpfeilprojekt sei jetzt voll in Schwung.
Das wird seinen Teamkollegen Lewis Hamilton aber genauso freuen. Als einziger der deutschen Piloten tritt Rosberg wieder mit einem Champion neben sich an. Hülkenbergs neuer Stallrivale ist Sergio Perez. Der durchaus für seine aggressiv-heißspornige Fahrweise bekannte Mexikaner wechselte von McLaren-Mercedes zu Force India. Sutil bekommt es ebenfalls mit einem Piloten aus Mexiko zu tun: Esteban Gutierrez' geht bei Sauber in seine zweite Saison.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa