Formel1

Zeit für Schumachers nächstes Comeback Die Formel 1 spielt völlig verrückt

Ferrari-Star Fernando Alonso ist einer der Hauptdarsteller im aktuellen Wechseltheater der Formel 1.

Ferrari-Star Fernando Alonso ist einer der Hauptdarsteller im aktuellen Wechseltheater der Formel 1.

(Foto: dpa)

Normalerweise ist der Fahrermarkt in der Formel 1 überschaubar, im Moment spielt er verrückt. Wechselt Fernando Alonso zu Red Bull? Kehrt Kimi Räikkönen zu Ferrari zurück? Und überhaupt: Wird es nicht Zeit für eine Rückkehr von Michael Schumacher?

Vielleicht sollte Mark Webber seinen Vertrag bei Red Bull einfach verlängern.

Vielleicht sollte Mark Webber seinen Vertrag bei Red Bull einfach verlängern.

(Foto: dpa)

Mit Mark Webber fing alles an. Die Rücktrittsankündigung des Australiers Ende Juni ließ die Gerüchteküche in der Formel 1 überkochen. Denn damit stand fest: In der kommenden Saison wird ein Cockpit beim Top-Team der Königsklasse frei, bei Red Bull.

Anfangs war dennoch alles ganz harmlos. Reflexartig galt Vettel-Kumpel Kimi Räikkönen als heißester Anwärter, schließlich hatte Red Bull schon vergangenes Jahr zartes Interesse an dem Finnen bekundet. Nach wenigen Tagen kristallisierte sich dann die interne Lösung Daniel Ricciardo als deutlich wahrscheinlicher heraus. Und jetzt? Weiß die Formel 1 immer noch nichts Genaues. "Wir entscheiden uns bald zwischen Räikkönen und Ricciardo", ließ das Team ausrichten. Die Gedanken des von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz blieben unergründlich.

So weit, so gut. Hier hätte die Geschichte trotzdem schon enden können. Doch dann kam die Sommerhitze - und plötzlich ging es auch im Blätterwald heiß her. "Fernando Alonso bietet sich bei Red Bull an!", titelte vor dem Ungarn-GP die "Sport Bild" und baute ihre Geschichte auf einem Foto auf, das Alonsos Manager Luis Garcia zusammen mit Christian Horner im Red-Bull-Motorhome zeigte.

Dass Garcia auch der Manager von Carlos Sainz Jr. ist und dieser sich um das womöglich frei werdende Toro-Rosso-Cockpit bewirbt? Geschenkt! Red Bull suhlte sich genüsslich in den Gerüchten. "Man muss fragen: Wer im Fahrerlager will nicht für Red Bull fahren?", sagte Motorsportdirektor Helmut Marko und bestätigte: "Ja, es stimmt, der Manager von Alonso war bei uns im Motorhome." Prompt meldeten sich verschiedene Experten zu Wort. "Alonso muss unbedingt versuchen, bei Red Bull zu fahren", vermeldete Ex-Pilot Gerhard Berger.

Viele Gerüchte, noch mehr Fragezeichen

Alonso, zunehmend unzufrieden mit der mangelnden Performance bei Ferrari, ließ die Meldung unkommentiert im Raum stehen, was ihm einen beispiellosen Rüffel von Ferrari-Boss Luca di Montezemolo bescherte. Dabei gibt es neben der Tatsache, dass die beiden Intimfeinde Alonso und Vettel zusammen in einem Team undenkbar sind, noch eine ganze Reihe weiterer Gründe, die gegen einen Wechsel des Spaniers zu Red Bull sprechen.

So steht Alonso noch bis 2016 bei Ferrari unter Vertrag. Ihn da loszueisen, könnte sich selbst Red Bull kaum leisten. Zumal man mit so einer Aktion Vettel vor den Kopf stoßen würde. Zudem ist man bei den Bullen ohnehin nicht so gut auf Alonso zu sprechen. Dieser hatte nämlich in der Tat schon mal ein Angebot vorliegen, 2009 war das. Damals versprach Alonso, aus dem Red Bull ein Siegerauto zu machen, verlangte dafür aber unerhört viel Geld. Als sich Red Bull daraufhin für den billigen Vettel entschied, ätzte der 32-Jährige: "Da habt ihr einen Fehler gemacht."

Ein Paukenschlag jagt den nächsten

Lotus-Star Kimi Räikkönen ist der gefragteste Mann in der Formel 1 - und bei allen Topteams begehrt.

Lotus-Star Kimi Räikkönen ist der gefragteste Mann in der Formel 1 - und bei allen Topteams begehrt.

(Foto: dpa)

Kaum war die Alonso-Meldung also ein wenig geradegerückt, versetzte der nächste Paukenschlag die Formel 1 in Aufruhr. Ferrari habe vor dem Rennen in Budapest Räikkönen ein Traumangebot vorgelegt, schrieb die "Bild". Die Scuderia dementierte halbherzig, der "Iceman" sagte in gewohnter Manier einfach gar nichts. Auch hier nutzte die ebenfalls recht haarsträubende Meldung (schließlich jagte Ferrari den Weltmeister von 2007 nur zwei Jahre später mit Schimpf und Schande aus der Formel 1) beiden Seiten: Ferrari kann dadurch eine Drohkulisse für Querulant Alonso aufbauen, Räikkönen verbessert durch das angebliche Angebot seine Verhandlungsposition gegenüber Red Bull und Lotus.

Jetzt waren endlich die italienischen Medien an der Reihe. "Anthony Hamilton zu geheimen Verhandlungen in den Ferrari-Werkshallen in Fiorano eingetroffen", vermeldete ganz aufgeregt "La Repubblica". Anthony ist der Vater von Lewis, der gerade erst zu Mercedes gewechselt ist, noch bis 2015 unter Vertrag steht und gerade erst in Ungarn gewonnen hat.

"Warum nicht Michael Schumacher?"

Während einige italienische Medien von einer Zwei-Rennen-Galgenfrist für Felipe Massa berichten (dann könnte ja Räikkönen kommen oder zur Not auch der Deutsche Nico Hülkenberg), gibt die "Gazzetta dello Sport" dem Brasilianer immerhin noch Zeit bis Saisonende. 2014 soll dann nach Informationen der Zeitung Jenson Button zu Ferrari wechseln. Der hat zwar gerade erst von seinem Traum erzählt, "endlich mit McLaren Weltmeister" werden zu wollen ("Die Turbo-Zeit könnte für uns alles ändern, vor allem 2015, wenn wir mit Honda eine Macht bilden") - aber egal.

Stellt sich eigentlich nur die Frage, wer in den kommenden Wochen noch so alles gehandelt wird? "Warum nicht Michael Schumacher?", fragt angesichts des verrückten Transfermarkt "auto, motor und sport". "Der", so das Fachblatt, "wäre doch etwas für Red Bull ..."

Quelle: ntv.de, sport.de

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