Formel1

"Ein Kind im Vergleich zu Lewis" Ecclestone sieht Kampagne gegen Verstappen

Ecclestone während seiner letzten Saison als Formel-1-Boss im Gespräch mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Ecclestone während seiner letzten Saison als Formel-1-Boss im Gespräch mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

(Foto: imago/LAT Photographic)

"Gut für den Sport" findet der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dass die Weltmeisterschaft erst im letzten Rennen entschieden wird. Der 91-Jährige sieht den WM-Führenden Max Verstappen trotz rechnerischer Vorteile nicht als Favoriten. Wegen der Spiele, die Mercedes und Lewis Hamilton spielten.

Der frühere Formel-1-Patron Bernie Ecclestone tippt im Saisonfinale auf Lewis Hamilton. Die Erfahrung des 36 Jahre alten Rekordweltmeisters und die "psychologischen Spielchen", die dessen Mercedes-Team gegen den Red-Bull-Piloten Max Verstappen betreibe, begünstigten Hamilton, sagte Ecclestone.

Verstappen sei mit seinen 24 Jahren "ein Kind im Vergleich zu Lewis, und das Schlimmste ist, dass Lewis eine massive Kampagne im Rücken hat", fügte der 91-jährige Ecclestone hinzu: "Max muss sich mit mehr als nur dem Rennen auseinandersetzen, weil er auch Mercedes im Nacken hat. Das sind psychologische Spiele." Der Brite Hamilton ist für seinen Landsmann Ecclestone "ein extrem talentierter und sehr gerissener Fahrer".

"Großartig für den Sport"

Vor dem letzten Saisonrennen am Sonntag in Abu Dhabi (14 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) liegen Verstappen und Hamilton punktgleich an der Spitze der Meisterschaft. Das hatte es zuletzt 1974 gegeben, damals siegte der Brasilianer Emerson Fittipaldi (McLaren) gegen Clay Regazzoni (Ferrari) aus der Schweiz. Fittipaldi ging wie Verstappen mit dem Vorteil ins Finale, aufgrund der mehr erzielten Rennsiege bei Punktgleichheit vorne zu liegen. Ecclestone war damals noch nicht Chef der Formel 1, als Teambesitzer aber unmittelbar am Ausgang beteiligt. Sein Pilot Carlos Reutemann gewann im Brabham das Finale 1974 im US-amerikanischen Watkins Glen.

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Für den "Mister E" genannten Ecclestone, der die Geschicke der Königsklasse trotz diverser Korruptionsvorwürfe mehr als 40 Jahre bis zu seiner Ausbootung Anfang 2017 lenkte, ist der Gewinner des Duells zwischen Verstappen und Hamilton nicht der Bessere, sondern "der Glücklichere". Letztlich sei der enge und bisweilen überharte Zweikampf der beiden Piloten "großartig für den Sport", meint Ecclestone: "In den letzten Jahren wussten die Leute sehr genau, wer gewinnen würde, aber diese Saison war unglaublich."

Selbst wenn Hamilton seinen achten WM-Titel perfekt machen und zum alleinigen Rekordweltmeister vor Michael Schumacher (sieben) aufsteigen sollte, wäre er für Ecclestone allerdings nicht der Beste aller Zeiten. Dies bleibe Alain Prost. Der Franzose (Weltmeister 1985, 1986, 1989 und 1993) habe seinen Rennwagen "allein und ohne Hilfe" gesteuert und hatte "immer sehr, sehr fähige Teamkollegen".

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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