F1-Star in Miami unter Druck Eigene Familie kritisiert Mick Schumacher
06.05.2022, 14:04 Uhr
Mick Schumacher hat noch keine WM-Zähler gesammelt.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
In Miami hofft Mick Schumacher auf die ersten WM-Punkte seiner Karriere. So langsam wächst der Druck auf den Sohn der Formel-1-Legende, denn selbst aus der eigenen Familie gibt es Kritik. Vielleicht spricht sich Schumacher auch deshalb für ein Heimrennen aus, doch erstmal steht der USA-GP an.
Mick Schumacher wünscht sich eine Rückkehr des Hockenheimrings oder des Nürburgrings in den Formel-1-Kalender. "Deutschland war so lange Teil der Formel 1", sagte der Haas-Pilot vor dem neuen Rennen in Miami (Sonntag, 21.30 Uhr MESZ/Sky und im Liveticker auf ntv.de): "Es wäre fantastisch, wieder ein Heimrennen zu haben und vor den eigenen Fans zu fahren."
Obwohl die Formel 1 in dieser Saison 22 Rennen veranstaltet, ist für einen deutschen Grand Prix kein Platz - die Veranstalter können sich die horrenden Antrittsgagen nicht mehr leisten. Dafür expandiert die Königsklasse im arabischen Raum und in den USA, wo im nächsten Jahr drei Rennen stattfinden.
Doch ab 2026 könnte sich dies wieder ändern. Unter einem dann neuen Motorenreglement streben die VW-Töchter Porsche und Audi in die Formel 1. VW-Chef Herbert Diess zeigte sich zuletzt optimistisch, dass dann auch regelmäßig wieder Rennen in Deutschland gefahren werden.
Nun erstmal Miami. Die Stadt in Florida hat mit Bal Harbour Beach, Surfside Beach, oder South Pointe Park spektakuläre Strände und türkisblaues Meer zu bieten. Aber Schumacher wird dafür kaum Zeit haben - er steht unter Druck. Für den Haas-Piloten zählt vor allem der neue Grand Prix in der "Magic City". Natürlich "bin ich am meisten auf das Rennen gespannt", sagt er - und hofft endlich auf seine ersten Punkte der Karriere.
Kritik von Onkel Ralf
Denn in der Fahrer-Tabelle steht bei Schumacher immer noch diese fiese "0". Und das wurmt den Ehrgeizling natürlich. "Es ist nervig. Ich will in den Punkten sein", sagte Schumacher zuletzt. Zusammen mit Nicholas Latifi (Kanada/Williams) ist der Deutsche der einzige Stammpilot, der in dieser Saison noch ohne Zähler ist. "Wenn er einmal diese Hürde genommen hat, wird es danach einfacher", sagte Teamchef Günther Steiner. Beim vergangenen Rennen in Imola war die Chance auf die ersten Zähler groß wie nie, als Zehnter ging er nach dem Sprint ins Rennen - doch nach zwei Drehern kam er als Vorletzter ins Ziel.
"Es war ziemlich unglücklich", sagt Schumacher, aber "wir lernen, wir versuchen, nach vorne zu schauen und es beim nächsten Mal besser zu machen." 25 Rennen hat der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher mittlerweile bestritten. Und zumindest in den letzten drei hatte er ein Auto zur Verfügung, das schnell genug war für Punkte. Damit wachsen natürlich auch die Ansprüche. "Das Mittelfeld ist eng. Umso höher du kommst, desto dünner wird die Luft", sagt Steiner.
Bei seinem Nachnamen wird natürlich ganz besonders hingeschaut, das weiß Schumacher, der sich nach seiner Rookie-Saison im Vorjahr nun in einer anderen Phase der Karriere mit weniger Welpenschutz befindet. Seinen ehemaligen Teamkollegen Nikita Mazepin hatte er 2021 im Griff, in den ersten vier Rennen dieser Saison sah das mit Kevin Magnussen anders aus. Der Däne hat schon drei Mal Punkte für den US-Rennstall geholt.
Und so sind mittlerweile auch kritische Töne zu hören in Richtung Schumacher - selbst aus der eigenen Familie. "Für Mick wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Insgesamt war es dann doch ein schwächeres Wochenende für ihn", schrieb sein Onkel, Sky-Experte Ralf Schumacher, in seiner Kolumne: "Das Ergebnis im Sprint war toll. Im Rennen waren es aber zu viele Fehler. Das sollte natürlich so in der Form nicht passieren." Und: "In den nächsten Rennen muss er auch einmal vor Kevin Magnussen landen."
Quelle: ntv.de, dbe/sid