Lieber 1000 PS als Spritsparen F1-Champion Vettel will "Drachen zähmen"
04.05.2014, 12:43 Uhr
Sebastian Vettel möchte am liebsten Formel-1-Autos mit 1000 PS.
(Foto: dpa)
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ist besorgt. Nicht nur um die Chancen auf seinen fünften WM-Titel in Folge, die nach mäßigem Saisonstart derzeit minimal sind. Der Red-Bull-Pilot sorgt sich um das Image der Formel 1. Grund dafür sind die neuen Regeln.
Weltmeister Sebastian Vettel macht sich angesichts des Wechsels zu den verbrauchsärmeren Hybridmotoren Sorgen um die Zukunft der Formel 1. "Wir sind eine Sportart, die dafür berühmt ist, laut und gefährlich zu sein. Wir laufen Gefahr, den Kern des Motorsports zu verlieren", sagte der 26 Jahre alte Red-Bull-Pilot dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Das passt nicht."
Vor der aktuellen Saison war die Formel 1 von V8-Saugmotoren auf V6-Hybrid-Turboaggregate umgestiegen. Ein großer Fehler, findet der Vierfach-Weltmeister: "Ich würde einen V12- oder V10-Motor mit knapp 1000 PS, also richtig Power, einbauen."
"So schnell wie es überhaupt nur geht"
Vettel hatte sich schon in den vergangenen Monaten wiederholt kritisch über Leistung und Sound der neuen Autos geäußert: "Ich hätte gerne Autos, die so schnell fahren, wie es überhaupt nur geht. Ich brauche das Gefühl, einen Drachen oder ein Biest zu zähmen."
Mit der Regelreform haben Vettel und Red Bull Racing ihre Vormachtstellung in der Königsklasse vorerst an Mercedes verloren. Die Silberpfeile haben alle vier bisherigen WM-Rennen gewonnen, zuletzt feierten sie sogar drei Doppelsiege in Folge. Vettel liegt in der WM-Wertung mit 33 Punkten nur auf Rang fünf. Sein Rückstand auf Spitzenreiter Nico Rosberg (Mercedes) beträgt 46 Zähler.
Nach dem Rennen in Shanghai hatte sich Vettel erneut über sein Auto beschwert und eingeräumt: "Ich komme mit dem Bock nicht klar." Sein Red-Bull-Team kündigte daraufhin für den nächsten Grand Prix in Spanien am 11. Mai an, Vettel mit neuem Material auszustatten. Vermutet wird, dass Vettels Auto durch einen Haarriss im Chassis beschädigt ist und das zu den Problemen des Weltmeisters geführt hat.
Auch mit der doppelten Punktzahl für den Sieger des letzten Saisonrennens kann sich Vettel nicht anfreunden. "Meiner Meinung nach macht das keinen Sinn", betonte er. "Ich weiß nicht, was ihn da geritten hat", sagte er über Chefvermarkter Bernie Ecclestone, der treibende Kraft hinter dieser Neuerung war.
Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa