Formel1

"Hamilton-Integrität beschmutzt" F1-Schlammschlacht geht in die nächste Runde

Werden wohl keine besten Freunde mehr: Verstappen (links) und Hamilton.

Werden wohl keine besten Freunde mehr: Verstappen (links) und Hamilton.

(Foto: picture alliance / empics)

Die Schlammschlacht im erhitzten WM-Kampf zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton geht weiter. Vor dem Großen Preis in Ungarn fliegen die Giftpfeile zwischen Red Bull und Mercedes. Das Training wird zur Nebensache, dabei könnte Hamilton am Sonntag seinen 100. GP-Sieg einfahren.

Die beiden Streithähne Max Verstappen und Lewis Hamilton hielten sich auf der Strecke noch zurück. Die schnellste Zeit der ersten Trainingseinheiten in der Hitzekammer Hungaroring gelang Valtteri Bottas im Mercedes, der in 1:17,012 Minuten hauchdünn vor seinem Teamkollegen und Rekordweltmeister Hamilton (+0,027) blieb.

WM-Spitzenreiter Verstappen kämpfte nach seinem heftigen 51-g-Crash mit Hamilton in Silverstone bei Temperaturen um die 32 Grad derweil noch etwas mit seinem Boliden. Mit knapp drei Zehntelsekunden Rückstand wurde der 23-jährige Niederländer Dritter. Die Ausgangslage vor dem Großen Preis von Ungarn am Sonntag (15.00 Uhr/Sky), dem letzten Rennen vor der Sommerpause, ist damit offen. "Ich wurde heute gebraten", sagte Hamilton angesichts der Hitze erschöpft: "Ich habe heute zwischen den Trainingseinheiten drei Kilo abgenommen."

"Absolut keine persönliche Attacke"

Im Fahrerlager war zu Beginn des Rennwochenendes aber immer noch der Unfall der beiden WM-Rivalen in Großbritannien das alles beherrschende Thema. Red Bull hatte Hamilton wegen seines versuchten Überholmanövers zuletzt mehrfach Fahrlässigkeit vorgeworfen und forderte sogar eine Rennsperre. Nachdem der Weltverband FIA am Donnerstagabend den Protest zurückgewiesen hatte, schoss Mercedes kurz darauf weitere Pfeile Richtung Red Bull.

Man hoffe, schrieb das Weltmeisterteam, dass dies nun das "Ende für die Versuche des Managements von Red Bull Racing ist, den guten Ruf und die sportliche Integrität von Lewis Hamilton zu beschmutzen". Diesen Vorwurf wollte Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht stehen lassen. "Ich war ein wenig überrascht über die Kommentare von Mercedes", sagte Horner. Das Statement sei ein wenig "antagonistisch" gewesen, aber er sehe das nicht so eng.

Vielmehr wollte Horner klarstellen, dass der Protest "absolut keine persönliche Attacke" gegen Hamilton war. "Falls ein anderer Fahrer betroffen gewesen wäre, hätten wir genauso gehandelt", betonte Horner. Dann war der Engländer bemüht, die Causa endlich abzuschließen. "Das Kapitel ist nun geschlossen, die Stewards haben ihre Entscheidung getroffen", sagte er. Mercedes-Sportchef Toto Wolff hatte derweil das Gefühl, dass nach dem Crash der Respekt fehlte, Red Bull hysterisch reagierte und eine Linie übertreten wurde.

Hamilton "kein Amateur"

"Wenn man einen siebenmaligen Weltmeister als Amateur bezeichnet, ist das nicht richtig", sagte Wolff bei Sky. Horner hatte die Aktion Hamiltons als "amateurhaften Fehler" bezeichnet. Eine Aussprache zwischen den beiden Bossen gab es noch nicht, auch zwischen den beiden Rivalen Verstappen und Hamilton sind die Wogen nicht geglättet.

In der WM beträgt Verstappens Vorsprung auf Rekord-Champion Hamilton nur noch acht Punkte. Für den siebenmaligen Weltmeister Hamilton geht es am Sonntag um seinen neunten Sieg auf dem Hungaroring, womit er den alleinigen Rekord für die meisten Erfolge auf einer Strecke aufstellen würde. Gleichzeitig könnte Hamilton rund 20 Kilometer vor den Toren Budapests auch die historische Schallmauer von 100 Siegen in der Königsklasse durchbrechen. Vor allem Max Verstappen wird aber etwas dagegen haben.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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