Teamchef Binotto gibt Macht ab Ferrari baut Team nach desaströsem Start um
23.07.2020, 06:32 Uhr
Der SF1000 jagt der Konkurrenz eher keinen Schrecken ein.
(Foto: AP)
Formel-1-Rennstall Ferrari reagiert mit strukturellen Veränderungen auf den enttäuschenden Saisonstart. So wird eine Abteilung für Leistungsentwicklung eingerichtet. Von der Umstrukturierung der technischen Einheiten erhofft sich das Werksteam künftig effektiver und zielorientierter arbeiten zu können.
Der heftig kriselnde Formel-1-Rennstall Ferrari hat auf den desaströsen Saisonstart reagiert und eine neue Abteilung für Leistungsentwicklung gegründet. Wie die Scuderia mitteilte, wird diese von Enrico Cardile geleitet. Ziel ist es, dem überraschend schwachen SF1000 wieder zu einer höheren Leistungsfähigkeit zu verhelfen. Die weitere Führungsstruktur in der technischen Abteilung bleibt indes unverändert.
"Wir mussten eine entscheidende Änderung vornehmen und die Messlatte in Bezug auf die Verantwortlichkeiten der Abteilungsleiter höher legen", sagte Teamchef Mattia Binotto, der den einzelnen Abteilungsleitern zudem auch noch mehr Befugnisse einräumte. "Wir haben begonnen, die Grundlagen für einen Prozess zu legen, der zu einem neuen und dauerhaften Siegeszyklus führen soll." Dafür benötige es aber Zeit, mahnte der Teamchef.
Nach nur einem Podestplatz und den Rängen sechs durch Sebastian Vettel und elf durch Charles Leclerc beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag hatte Binotto eine schonungslos Analyse angekündigt. Es sei klar geworden, dass sich Ferrari in einer schlechteren Verfassung befinde, als man erwartet habe.
Ingenieur Binotto, bis Ende 2018 Technikchef des erfolgreichsten Teams der Formel-1-Geschichte, führte dazu weiter aus: "Das gesamte Autoprojekt muss überarbeitet werden, wobei die derzeit durch das Reglement auferlegten Grenzen berücksichtigt werden müssen." Er sei sich "sehr wohl bewusst, dass es in der Formel 1 keinen Zauberstab gibt, aber wir müssen einen Gang höher schalten, um die Dinge kurz- und langfristig zu wenden", erklärte der Italiener, der zunehmend selbst in der Kritik steht.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid