Formel1

Ecclestone: Helden gebraucht Fia-Boss erwartet F1 vor Fans in diesem Jahr

Fia-Boss Jean Todt will endlich wieder Formel-1-Rennen mit Zuschauern.

Fia-Boss Jean Todt will endlich wieder Formel-1-Rennen mit Zuschauern.

(Foto: imago/LaPresse)

Die ersten neun Grand Prix' der Formel 1 sind wegen der Corona-Pandemie verschoben oder abgesagt, aber Weltverbandschef Jean Todt glaubt weiter an Rennen mit Zuschauern in diesem Jahr. Außerdem fordert er eine Verschärfung der Budgetgrenze.

Weltverbandschef Jean Todt rechnet fest mit einem Formel-1-Neustart auch mit Zuschauern noch in diesem Jahr. "Ich glaube daran. Ich glaube wirklich daran. Und ehrlich gesagt hoffe ich es. Ich hoffe es und wir brauchen es", sagte der Präsident des Internationalen Automobilverbands Fia in einem Interview mit "motorsport-total.com". Die Formel 1 pausiert derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie, die ersten neun Rennen dieser Saison wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.

Für eine Wiederaufnahme der Saison sind indes auch Geisterrennen ohne Fans im Gespräch. "Das sind mögliche Optionen", sagte Todt. Auch eine Verlängerung des WM-Jahres in den Januar 2021 sei mit den Rechteinhabern diskutiert worden. "Es könnte kommerzielle Verträge geben, und es liegt an uns, der Behörde, ja oder nein zu sagen, aber es sieht nicht wahrscheinlich aus", sagte Todt. Der 74 Jahre alte Franzose war früher Ferrari-Teamchef und feierte mit Michael Schumacher fünf von dessen sieben WM-Titeln.

Foto aus goldenen Zeiten: Jean Todt mit Michael Schumacher.

Foto aus goldenen Zeiten: Jean Todt mit Michael Schumacher.

Inzwischen macht sich Todt auch für eine verschärfte Budgetgrenze stark, die vor allem von der Scuderia noch abgelehnt wird. Statt des für 2021 geplanten Ausgabenlimits von rund 160 Millionen Euro pro Jahr für jedes Team haben sich die Rennställe zwar bereits auf eine Absenkung auf rund 137 Millionen Euro verständigt. "Aber der vorgeschlagene Schritt ist noch immer nicht groß genug", sagte Todt. Im Gespräch ist eine schrittweise Reduzierung auf rund 110 Millionen Euro, um das drohende Aus kleinerer Rennställe zu verhindern. "Dramatisch wäre es, wenn wir in der Formel 1 zum Beispiel vier Teams verlieren. Ich hoffe wirklich, dass alle das große Gesamtbild im Auge behalten - und nicht nur auf sich selbst schauen."

Ecclestone: "Formel-1-Piloten sind Astronauten"

Der langjährige Formel-1-Patron Bernie Ecclestone, der Anfang 2017 nach der Übernahme der Rennserie durch Liberty Media abgesetzt wurde, prophezeite der Königsklasse des Motorsports derweil im Sport1-Interview ungeachtet der Coronakrise und des grünen Zeitgeistes eine Zukunft: "War die Mondlandung notwendig? Machte sie die Hungernden satt? Nein, aber trotzdem war die Menschheit fasziniert. Die Menschen brauchen Helden. Rennfahrer, speziell Formel-1-Piloten, sind in gewisser Weise Astronauten, auf die man voller Bewunderung hinaufschaut."

Der ehemalige Formel-1-Boss empfahl darüber hinaus Sebastian Vettel entweder ein Karriereende nach diesem Jahr oder einen Teamwechsel. "Ich denke, dass Sebastians Leistungen in der letzten Zeit unter der Ferrari-Konstellation mit dem neuen Teamkollegen Charles Leclerc, der auch noch vom Sohn des Fia-Präsidenten gemanagt wird, gelitten haben. Ich vermute, er sieht in (Teamchef Mattia) Binotto nicht den Unterstützer, den er in seiner Situation braucht", sagte der 89-jährige Brite. "Sebastian sollte deshalb aufhören oder sich nach Alternativen für 2021 umsehen. McLaren, dann wieder mit Mercedes-Motoren, könnte so eine sein."

Quelle: ntv.de, dbe/dpa/sid

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